Italien: Kein Führerschein, keine Versicherung: 103-Jährige kurvt nachts offenbar orientierungslos durch die Straßen

In Italien hat die Polizei eine 103-jährige Autofahrerin gestoppt. Die Seniorin war mitten in der Nacht mit ihrem Fiat Panda unterwegs und fuhr immer wieder durch dieselben Straßen – ohne Führerschein und Versicherungsschutz.

 

Anrufer meldeten der Polizei in der Nacht zu Montag gegen 1 Uhr, dass ein weißer Fiat Panda im Zentrum der italienischen Gemeinde Bondeno zügig immer wieder durch dieselben Straßen kurvte. Als die Carabinieri das Auto nur wenige Minuten später anhielten, waren sie mehr als erstaunt: Am Steuer saß eine 103-jährige Frau.

Wie mehrere italienische Medien berichteten, war der Führerschein der Seniorin bereits seit zwei Jahren abgelaufen. Auch der Versicherungsschutz für den Wagen war schon erloschen. Die Beamten vermuteten, dass die Frau desorientiert war und deshalb immer wieder durch dieselben Straßen fuhr. 

Italien: Polizei verhängt Bußgeld gegen 103-Jährige – und fährt sie nach Hause

Die Polizei verhängte ein Bußgeld und ließ das Fahrzeug von einem Abschleppwagen abholen. Der lud es auf und brachte es an den von der Frau gewünschten Ort. Anschließend fuhren die Polizisten die Frau nach Hause ins rund neun Kilometer entfernte Vigarano Pieve. Eigenen Angaben zufolge hatte die im Jahr 1920 geborene Dame in Bondeno Freunde besucht und war auf dem Heimweg.

Wie die Zeitung „Il Resto del Carlino“ schreibt, war die Seniorin einige Monate zuvor schon einmal von der Polizei angehalten worden. Offenbar wollte sie danach auch ihren Führerschein wieder verlängern lassen, was ihr jedoch nicht gelang. Trotzdem setzte sie sich wieder hinters Steuer.

STERN PAID Führerschein im Alter EU 13.16

In Italien müssen Menschen ab dem 50. Lebensjahr alle fünf Jahr zum Tauglichkeitstest, ab 70 alle drei und ab 80 alle zwei Jahre. Ende Februar hatte sich das EU-Parlament mit der Frage auseinandergesetzt, ob Führerscheininhaber regelmäßig zum Medizincheck müssen. Doch die Mehrheit der Abgeordneten entschied sich gegen eine EU-weite Regelung und sprach sich dafür aus, dass nationale Regierungen selbst entscheiden sollen, ob sie verpflichtende regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen von Autofahrern einführen wollen.

Bevor neue Regeln in Kraft treten, muss noch ein Kompromiss zwischen den Forderungen des Parlaments und der Position der EU-Staaten gefunden werden. Die Verhandlungen darüber beginnen erst, nachdem im Sommer ein neues Europaparlament gewählt wurde. 

Sehen Sie oben im Video: Die Kosten für den Führerschein sind im Laufe der letzten Jahre in die Höhe geschossen. Im Schnitt bezahlt ein Fahrschüler 3070 Euro für die Fahrausbildung. Verkehrspolitiker der Union sind der Meinung, das müsse sich ändern – und wollen mit unterschiedlichen Maßnahmen die Kosten senken. 

Quellen:  La RepubblicaIl Resto del Carlino, DPA

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