Antriebswende: 1881 bis heute: Die Geschichte des Elektroautos ist länger als gedacht

Elektrische Fahrzeuge sind kein Phänomen der Moderne. Schon vor über 140 Jahren rollten erste Prototypen den damals gängigen Pferdekutschen davon. Eine Zeitreise.

Die Welle moderner Elektroautos, die wir seit einigen Jahren als Antriebswende wahrnehmen, ist keineswegs ein neues Phänomen. Schon vor über 140 Jahren – und damit noch vor Entwicklung der Verbrennungsmotoren – tüftelten namhafte Erfinder an Akkus und Elektromotoren. Vom ersten Elektrodreirad 1881 bis zum ersten Rekordwagen, der die 100-km/h-Mauer durchbrach, waren es keine 20 Jahre. Immer mehr elektrische Fortbewegungsmittel folgten. Bis damit Schluss war. 

Durch immer bessere Straßen und Fernverbindungen, billiges Öl und Massenproduktion von Autos mit Verbrennungsmotoren, verloren die Stromer der damaligen Zeit immer mehr an Bedeutung. Auch Komfort hatte damit zu tun: Die ersten Verbrenner waren auch deshalb nicht beliebt, da man sie mühsam mit der Hand ankurbeln musste. Ein Knochenjob, dem nicht jeder Fahrer – oder jede Fahrerin – gewachsen war. Als dann aber der elektrische Starter Einzug erhielt, war dieses große Problem vom Tisch.

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Die Vorteile der Verbrenner machten den verbliebenen Elektrofahrzeugen das Leben schwer: Sie fuhren weiter, fuhren schneller und waren wesentlich billiger. Alles, was mit einer Batterie fuhr, wurde auf die Nutzung als Milchwagen, Transporter in Hallen oder Kurzstreckenfahrzeug für Individualisten reduziert. Die erste Hochphase war spätestens in den Roaring Twenties Geschichte.

Verbrenner besiegten Elektroautos schon einmal

Immer wieder gab es kleine Versuche, den Menschen die Elektromobilität doch noch schmackhaft zu machen, doch nichts kam gegen die Verbrenner so richtig an. Immer, wenn es gerade eine Ölkrise gab, wurde die Thematik kurz wieder interessant, nur um dann wieder in Vergessenheit zu geraten.

Lange sperrten sich auch die Hersteller vor neuen Elektroautos. Ein trauriges Beispiel ist der General Motors EV1, der letztlich an einer durchaus umstrittenen Firmenpolitik der Amerikaner scheiterte und trotz großer Beliebtheit keine echte Chance bekam. Auch BMW stampfte in den Neunzigern ein vielversprechendes E-Konzept plötzlich wieder ein.

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Erst vor etwa 12 Jahren, als das Tesla Model S auf den Markt kam, begann der echte zweite Frühling für Elektroautos. Inzwischen sind die Fahrzeuge nicht mehr wegzudenken – teils wegen politischer Bemühungen, aber sicher auch, weil die Antriebe viele Vorteile bieten.

Ob Elektroautos auch den zweiten großen Kampf gegen die Verbrenner gewinnen, wird sich zeigen. So mancher Konzern, darunter zum Beispiel Daimler, kann sich zumindest aktuell noch nicht so richtig festlegen. Das liegt auch an einem erneuten Rückgang des Interesses der Kunden. Diesmal allerdings fühlt es sich an, als wären Elektroautos endgültig gekommen, um zu bleiben. 

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