Seit Jahrzehnten fasziniert die Beziehung von Jennifer Lopez und Ben Affleck die Klatschpresse. Auf ihrem neuen Album erklärt die Latina-Sängerin selbst über 13 Songs hinweg ihre Liebe.
Um Jennifer Lopez ranken sich viele Geheimnisse: Wie ist es zu erklären, dass die 54 Jahre alte US-Sängerin und Schauspielerin scheinbar seit mehreren Jahrzehnten nicht um einen einzigen Tag gealtert ist? (Unklar.) Stimmt es wirklich, dass sie ihren Hintern für 27 Millionen Dollar versichert hat? (Unwahr, sagte sie in einem Interview mit dem Briten James Corden und fragte: „Wofür sollte diese Versicherung sein? Wenn er verschwindet? Ihn jemand klaut?“)
Neuntes Studioalbum: „This Is Me … Now“
Aber vor allem: Wie funktioniert die wiederbelebte Beziehung mit Hollywood-Star Ben Affleck? Antworten zu dieser Frage liefert Lopez nun mit neuen Songs. „This Is Me … Now“ („Das bin ich … Jetzt“) heißt Lopez’ neuntes Studioalbum mit 13 Liedern, die fast ausschließlich von ihrer Liebe zu dem 51-Jährigen handeln. Lopez liefert dabei offene, selbstbewusste und manchmal ein wenig öde Bekenntnisse.
Schon im Titel-Track zu flehentlichen R&B-Beats: „Ich habe mir meine Zeit genommen, aber ich liebe, wer ich zuletzt geworden bin. Nimm mich, wie ich bin und ich werde dich nehmen, wie du bist und wir schaffen uns zusammen dieses Leben. Ich bin bereit.“ Es ist nicht die Übersetzung, die solche Statements manchmal banal klingen lässt.
Liebe statt Dancefloor-Kracher
Auch andere Tracks wie „To Be Yours“, „Mad in Love“ und der schon eher nach Sommer klingende Song „Can’t Get Enough“ klingen in ihren Titeln wie aus dem Standard-Songwriting-Buch über die Liebe. Dancefloor-Kracher in Anlehnung an einstige Superhits wie „Waiting for Tonight“, „Love Don’t Cost a Thing“ oder „Dance Again“ finden sich auf dem neuen Album keine, stattdessen geht es eine knappe Dreiviertelstunde lang um die Liebe.
Der Album-Titel nimmt dabei Bezug auf das 2002 erschienene dritte Album „This Is Me … Then“ („Das bin ich … Dann“), auf dem unter anderem der Hit „Jenny From the Block“ zu finden war. Der fünfte Song damals trug den Titel „Dear Ben“ und war bereits eine Liebeserklärung an Affleck, mit dem Lopez schon vor zwanzig Jahren länger zusammen war. Nach der vom Boulevard genussvoll ausgeschlachteten Trennung 2004 hatten die beiden 2021 ihre wieder aufgeflammte Beziehung bestätigt und im Juli 2022 in Las Vegas geheiratet.
Fortsetzung eines gesungenen Liebesbriefs
Das neue Album enthält nun „Dear Ben pt. II“, eine Fortsetzung des damals gesungenen Liebesbriefs, mit Zeilen wie „Und wenn ich versuche, mich zu entziehen, dann ziehst du mich näher an dich ran. Das sind die Dinge, die ich am meisten liebe.“
Es ist leicht, sich anhand solcher Plattitüden über Lopez ein wenig zu mokieren, andererseits aber: warum? Die Frau ist seit ihrem Durchbruch in der Musikerinnen-Bio „Selena“ im Jahr 1997 ein absoluter Superstar, sie hat unter anderem mit „Out Of Sight“ und „Hustlers“ auch Filme geliefert, die die Kritiker überzeugt haben, und mehrere Jahre lang hat es laut „Forbes“ keine Latina in der gesamten Unterhaltungsbranche gegeben, die weltweit mehr Geld verdient hat.
Film: „This Is Me … now: a Love Story“
Rechenschaft schuldet Lopez sicher niemandem, und wenn sie ein Album lang aufrichtig ihre Liebe bekunden möchte, dann ist das so. Und es sei ihr gegönnt, wenn sie dem Werk dann mit „This Is Me … now: a Love Story“ zusätzlich noch einen einstündigen Film zur Seite stellen will, über den der Streaming-Anbieter Amazon schreibt, er zeige „ihre Reise zur Liebe aus ihren eigenen Augen.“
Ein zweites „Jenny from the Block“ gibt es auf der fortgesetzten Album-Version zwar nicht – dafür aber hören wir eine Frau, für die es genug ist, der Welt mit relaxten Beats selbstsicher und stolz von ihrer Liebe zu erzählen.