Hip-Hop-Star: Dr. Dre wäre fast an Hirnblutung gestorben – was Aneurysmen auslöst

Ein Hirnaneurysma brachte den Rapper Dr. Dre in eine lebensgefährliche Situation, als es riss. Was ein Hirnaneurysma genau ist, wie es überhaupt reißen kann und wie man ihm vorbeugen kann. 

Bei dem Rapper Dr. Dre wurde 2021 ein Hirnaneurysma endeckt. Es war gerissen und hatte eine Hirnblutung verursacht. Der 59-jährige berichtet, dass er vor seinem Krankenhausaufenhtalt keine Ahnung davon hatte. Nun kam heraus, dass er kurz danach auch noch drei Schlaganfälle erlitten hatte. Der Rapper litt nach eigenen Angaben unter Bluthochdruck. Doch was ist ein Hirnaneurysma genau, wieso bleibt es unbemerkt und warum kann es reißen? Ein Überblick: 

Was ist ein Hirnaneurysma?

Ein Aneurysma ist eine sack- oder beerenförmige Ausbuchtung einer Schlagader (Arterie). Sie entsteht, wenn die Gefäßwand an einer Stelle nicht mehr fest und elastisch ist und sich nach außen wölbt. Aneurysmen können an verschiedenen Arterien entstehen, zum Beispiel an der Hauptschlagader im Bauch. Wenn sich die Wölbung an einer Schlagader des Gehirns befindet, spricht man von einem Hirnaneurysma. Häufig bilden sich solche Aneurysmen an Verzweigungsstellen der Arterien, über die das Gehirn mit Blut versorgt wird. 

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Woran erkenne ich, dass ich ein Hirnaneurysma habe?

Vielen Menschen bemerken gar nicht, dass sie ein Hirnaneurysma haben. Es handelt sich dabei dann um asymptomatische Aneurysmen. Von 100 erwachsenen Personen haben etwa 3 ein Hirnaneurysma. Manche Menschen haben auch mehrere Aneurysmen gleichzeitig im Gehirn, heißt es beim Gesundheitsministerium. Liegt das Aneurysma jedoch an einer ungünstigen Stelle oder ist es besonders groß, kann es auf das Gehirn oder auf Nerven, zum Beispiel den Sehnerv, drücken. Dies führt häufig zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Lähmungen der Augenmuskeln.

Ist ein Aneurysma im Gehirn gefährlich?

Ein Aneurysma muss nur behandelt werden, wenn es Beschwerden verursacht. Oder ein erhöhtes Risiko für einen Aneurysmen-Riss besteht. Reißt das Aneurysma kann es zu einer lebensbedrohlichen Hirnblutung kommen. Sie löst noch nie erlebte Kopfschmerzen aus – mit Übelkeit, Erbrechen, Nackensteife bis hin zu einer Ohnmacht, informiert die München Klinik. Etwa 20 Prozent der Patient:innen sterben in den ersten Stunden an einer solchen Blutung. In seltenen Fällen kann ein Hirnaneuyrisma auch einen Schlaganfall auslösen: Ein Hirnaneurysma kann auch dazu führen, dass eine Hirnarterie verstopft wird, wenn sich ein Blutgerinnsel im Aneurysma bildet und in einen kleineren Ast der Arterie wandert. Durch die verstopfte Arterie kann ein Schlaganfall ausgelöst werden. 

Was sind Risikofaktoren für ein Hirnaneurysma?

Ein Aneurysma könnte durch angeborene Schwachstellen in der Arterienwand verursacht werden. „Ein schlecht eingestellter Bluthochdruck oder das Rauchen können die Aneurysmaentstehung begünstigen“, erklärt Dr. Gernot Schulte-Altedorneburg, Chefarzt des Institutes für Neuroradiologie und Radiologie an der München Klinik Harlaching. Auch ein hohes Alter begünstigt ein Aneurysma. Bluthochdruck, Rauchen und ein hohes Alter sind auch Risikofaktoren dafür, dass ein Aneurysma reißt. 

Wie kann man ein Hirnaneurysma erkennen?

Oft wird ein Aneurysma nur durch Zufall entdeckt, weil es bei vielen Patient:innen keinerlei Beschwerden verursacht. Und fällt erst auf, wenn der Kopf untersucht wird. Bei häufigen, starken Kopfschmerzen etwa können Ärzt:innen mit bildgebenden Verfahren die Ursachen erkennen. „Mit der digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) lassen sich Aneurysmen besonders gut darstellen: Dabei wird eine Röntgenaufnahme mit und eine ohne Kontrastmittel gemacht. Daraus errechnet der Computer ein Bild, auf dem nur die Blutgefäße zu sehen sind“, heißt es beim Bundesgesundheitsministerium. 

Bilder Erste Hilfe

Wie wird ein Hirnaneurysma behandelt?

Verursacht das Aneurysma keine Beschwerden muss es nicht behandelt werden. Ärzt:innen kontrollieren es aber im Abstand von ein bis drei Jahren. So können Probleme frühzeitig erkannt werden. Wenn Betroffen Beschwerden haben, gibt es in der Regel zwei gängige Verfahren: Eine Operation oder der Einsatz eines Katheters. Beide Behandlungsmethoden stoppen die Durchblutung des Aneurysmas, wodurch ein Reißen verhindert wird. Die Eingriffe sind jedoch mit Risiken verbunden. 

Quellen: Gesundheitsministerium, München Klinik Insel, LA Times

 

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