Auffälliger Duft: Riecht es im Wald plötzlich nach Maggi, droht große Gefahr

Wer Maggi-Geruch im Wald wahrnimmt, sollte sehr vorsichtig sein. Denn das Aroma der berühmten Würz-Soße kündigt eine riskante Situation an.

Ein Waldspaziergang ist auch deshalb so schön, weil es in der freien Natur und unter Bäumen so gut duftet – nach Holz, Blättern und Gras, nach Moos und nasser Erde, nach Bärlauch oder Waldmeister. 

Aber manchmal ist auch das leicht penetrante Aroma von Maggi-Würze auf Wanderungen durch unsere Wälder wahrzunehmen. Dann ist Vorsicht geboten.

Denn dieser Geruch, der stark an die weltberühmte Würz-Soße erinnert, weist darauf hin, dass Wildschweine in der Nähe sind. Darauf machen aktuell Naturexperten auf mehreren Online-Portalen aufmerksam. 

„Wildschweine riechen nach Maggi und zwar unabhängig vom Geschlecht“, erklärte in dieser Woche Gertrud Helm, Referentin beim Bayerischen Jagdverband, gegenüber „Radio Bayern 1“. Man rieche es ganz deutlich, „etwa wenn sie durch den Wald gezogen sind“, so die Wildtier-Expertin.

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Maggi-Geruch im Wald kann auf Wildschweine mit Jungen hinweisen

Zwar ist es in Deutschland das ganze Jahr über möglich, Wildschweinen in der freien Natur zu begegnen. Derzeit rückt das Thema jedoch besonders in den Fokus, weil die Tiere jetzt im Frühjahr ihren Nachwuchs großziehen.

Als aggressiv gelten „Schwarzkittel“, wie sie in der Jägersprache genannt werden, generell zwar nicht. Sie gehen Menschen meist aus dem Weg. Jedoch können vor allem weibliche Wildschweine zur Gefahr für Menschen oder auch Hunde werden, wenn man ihnen im Wald begegnet und sie sich eingeengt oder bedroht fühlen.

Denn die Bachen verteidigen ihre Frischlinge „ohne Wenn und Aber“, machte der Biologe Thomas Schreder ebenfalls gegenüber dem bayerischen Sender klar.

Wer einen Maggi-Geruch im Wald rieche, sollte den Rückzug antreten und seinen Hund zurückrufen, lautet sein Rat. Das sei auch besser, als zu versuchen, ein Wildschwein mit Klatschen oder anderen Geräuschen zu vertreiben. So etwas beeindrucke die Tiere nicht. Wichtig sei, ihnen genug Raum zu geben, damit sie ausweichen oder flüchten können.

Auf eine Kampf ankommen lassen sollte man auf keinen Fall – davor wird in mehreren Beiträgen zu dem Thema eindringlich gewarnt. Denn eine Auseinandersetzung mit einem Wildschwein kann sehr gefährlich sein und sogar tödlich enden – sowohl für Menschen als auch beispielsweise für Hunde. Die teils mehr als 20 Zentimeter langen Eckzähne der großen, wehrhaften Tiere gelten als scharfe Waffen.

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Egal was Wildschweine essen – sie strömen den Duft von Maggi aus

Doch warum riechen Wildschweine ausgerechnet nach Maggi? Diese Frage kann wohl niemand beantworten, der Geruch scheint eine Laune der Natur zu sein, wie aus mehreren Berichten hervorgeht. 

Es hat demnach auch überhaupt keinen Einfluss, was Wildschweine futtern. Egal, ob sich die Allesfresser ein paar Eicheln genehmigen oder sie Gräser, Wurzeln, Eier oder kleine Tiere verspeisen – sie verströmen stets den gleichen Körpergeruch nach Maggi.

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A propos Futtern: Wer aufmerksam durch den Wald geht, kann auch an anderen Anzeichen sehen, dass Wildscheine in der Nähe sind, denn sie durchsuchen den Boden nach Essbarem und hinterlassen charakteristische Wühlstellen.

Unwahrscheinlich ist es übrigens nicht, auf ein Wildschwein zu treffen: Hierzulande wird ihre Zahl auf 300.000 bis 1,5 Millionen geschätzt, heißt es bei der Deutschen Wildtier-Stiftung. Nach Maggi kann es also an sehr vielen Orten riechen – von den Ostseeinseln bis zum Alpenvorland.

Quellen: Bayerischer Rundfunk, Deutsche Wildtier-Stiftung, „In Franken.de

Lesen Sie im Archiv bei stern+: In Deutschland gibt es so viele Wildschweine wie noch nie. Weil ihnen der Wald zu wenig Nahrung bietet, kommen sie in die Siedlungen. Altenkessel im Saarland wird von den Tieren immer wieder heimgesucht. Wie die Dorfbewohner ihre Gärten schützen und Jäger gegen die Plage kämpfen.

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