Foto-Fake: Gegenwind von den eigenen Buddys: William und Kate verlieren die englische Boulevard-Presse

Im Zuge der Photoshop-Panne wendet sich auch die britische Presse immer mehr gegen Prinz William und Prinzessin Kate. Eine bemerkenswerte Entwicklung, wenn man die Beziehung zwischen Palast und Presse kennt. 

Prinz Harry bezeichnete die britische Presse, genauer die Mitglieder der „Royal Rota“, mal als verlängerten Arm des Palastes. Als zusätzlichen PR-Apparat, den die Presseabteilungen der royalen Büros nur allzu gut zu nutzen wissen. „Es ist ein dreckiges Spiel“, erklärte der 39-Jährige in der Netflix-Doku „Harry und Meghan“. Mitglieder des „Royal Rota“-Systems – und damit bei allen royalen Auftritten dabei – sind: „The Daily Express“, „The Daily Mail“, „The Daily Mirror“, „The Evening Standard“, „The Telegraph“, „The Times“ und „The Sun“.

In der Doku machte Harry indirekt auch seinem Bruder William schwere Vorwürfe. Es brauchte nicht viel, um zwischen den Zeilen zu lesen: Laut den Sussexes hätten Williams und Kates Pressevertreter hinter negativen Geschichten über Herzogin Meghan gesteckt – auch, so eine Interpretation, um negative Presse über sich selbst im Keim ersticken, indem man mit dem Finger auf andere zeigt. Wir geben euch was, dafür lasst ihr von uns ab. Ein schmutziger Deal, klar. Als Motive nannte Harry Neid und Eifersucht. Jetzt scheint sich das Blatt allerdings zu wenden. 

FS Meghan 16.29

Denn auf einmal stehen die bisherigen Lieblinge der englischen Presse, William und Kate, im Zentrum einer wutschäumenden Berichterstattung. Ausgerechnet die loyalen Tabloids, die willfährigen Helfer bis dato, scheinen sich dieser Tage gegen das Wales-Paar zu wenden. Wochenlang betonten „Daily Mail“ und Co., sie würden die Privatsphäre der jüngst operierten Catherine respektieren. Das Blatt änderte sich erstmals, als Prinz William seine Teilnahme an der Trauerfeier zu Ehren seines Patenonkels, des ehemaligen griechischen Königs Konstantin II., kurzfristig absagte. Seine „privaten Gründe“ wollte die Presse nicht so ganz akzeptieren und kommentierte das Fehlen des Prinz von Wales scharfzüngig. 

Fake-Foto sorgt weiter für Aufregung

Der aktuelle Eklat um das gephotoshoppte Muttertagsfoto von Kate mit den drei gemeinsamen Kindern scheint das Fass zum Überlaufen gebracht zu haben. Royal-Autorin Sarah Vine argumentierte jüngst in der „Daily Mail„, William und Kate sollten endlich die Wahrheit sagen. „Entweder sie sagen, was wirklich los ist, oder sie riskieren, in einem selbst geschaffenen Sumpf zu ertrinken“, so Vine. Auch Royal-Autorin Liz Jones kritisierte die PR-Strategie des Palastes scharf und ließ wissen, warum sie nicht glaube, dass Kate wirklich selbst das Foto manipuliert habe. In diesen Chor der Kritiker stimmten diverse Portale ein, die forderten, der Palast solle das Originalbild herausrücken – was der ausschloss.

Auch im „Mirror“ und in der „Times“ sind mittlerweile Artikel erschienen, in denen das Verhalten des Palastes kritisiert wurde. Nur das Boulevardblatt „The Sun“ schien einigermaßen treu auf Linie zu bleiben und veröffentlichte einen Artikel, der die Photoshop-Fails von Harry und Meghan adressierte.

FS Queen Momente 06.42

Nicht minder interessant in der ganzen Causa ist aber der Blick auf die internationale Presse. Denn die hat, im Gegensatz zu Mitgliedern des „Rota“-Systems in England, weniger Direktverbindungen in die Pressebüros des Palastes – und daher auch weniger Grund, solche Beziehungen zu pflegen oder sich zurückzuhalten. So verkündete CNN, alle Fotos, die vom Kensington Palast veröffentlicht wurden, überprüfen zu wollen. Weitere Nachrichtenseiten griffen die Gerüchte um den Foto-Fail und das Verbleiben von Kate auf, während US-Talkmaster Stephen Colbert in seiner Sendung über einen möglichen Seitensprung von Prinz William scherzte. Für die Royals ein Gau – und zugleich eine Dynamik, sie sich wohl nur schwerlich wieder einhegen lässt.

Wenn Kate und William nun nicht mal mehr auf die Loyalität ihrer Presse bauen können und sich in den Boulevardzeitungen Feinde gemacht haben, dürfte der Druck auf sie bald ins Unaushaltbare steigen. Denn, das wusste schon Harry: Es ist ein dreckiges Spiel.

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