Falsche Angaben: Kameruns Fußball-Verband sperrt 62 Spieler wegen Altersbetrug

Der Fußball-Verband Kameruns greift durch und hat vorläufig 62 Spieler aus dem Verkehr gezogen. Der Vorwurf lautet: falsche Altersangabe. Betrug dieser Art ist in Kamerun wie in zahlreichen weiteren afrikanischen Staaten ein Problem.

Kameruns Fußball-Verband (Fecafoot) hat 62 Spieler wegen Altersbetrugs gesperrt. Ihnen wird vorgeworfen, sich jünger gemacht zu haben, als sie sind. Unter den Suspendierten ist auch Wilfried Nathan Douala, der als jüngster Spieler in die Nationalelf von Kamerun für den Afrika Cup berufen worden war. Offiziell ist Douala erst 17 Jahre, wie alt er wirklich ist, gab der Verband nicht bekannt. Der Profi darf vorerst nicht mehr für seinen kamerunischen Klub Victoria United auflaufen. Wie lange die Sperren gelten, ist offen.

Kamerun geht unter Verbandspräsident Samuel Eto’o, dem früheren Star des FC Barcelona, regelmäßig gegen Spieler vor, die schummeln. Die aktuelle Suspendierung ist bereits die dritte ihrer Art. Im Sommer 2022 lud Fecafoot 44 Spieler für eine Anhörung vor. Ein halbes Jahr später sperrte der Verband schließlich 21 Spieler aus U17-Mannschaften. 

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Weit verbreitetes Problem in Kamerun und anderen Ländern

Altersbetrug im Fußball ist in Kamerun wie in zahlreichen weiteren afrikanischen Staaten ein Problem. Zahlreiche junge Fußballer machen sich jünger, um größere Chancen zu haben, als Talente in eine europäische Liga zu wechseln mit der Aussicht, irgendwann viel Geld zu verdienen. Die Jugendlichen (oder Kinder) kommen oft aus armen Verhältnissen und sind leichte Beute für skrupellose Agenten und Funktionäre. Der Betrug wird relativ leicht gemacht, weil Ausweispapiere und Behördenauskünfte oft unzuverlässig sind. Entweder sind die korrekten Daten nicht erfasst oder lassen sich wegen mangelnder Digitalisierung nicht überprüfen. Deshalb nutzen nationale Fußball-Verbände MRT-Handwurzeluntersuchungen, auch wenn die Methode nicht hundert Prozent fehlerfrei ist. Wie Fecafoot den Altersbetrug aufdeckte, ist nicht bekannt.

Quellen:t-online„, „Daily Mail„, „Deutsche Welle

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