Teheran empört über UN-Bericht zu Niederschlagung von Protesten im Iran

Die Führung in Teheran hat empört auf einen UN-Bericht zur Niederschlagung der Protestbewegung im Iran reagiert, in dem „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ konstatiert wurden. Der Bericht beruhe auf „unbegründeten Vorwürfen“ sowie „Falschinformationen ohne legale Grundlage“, erklärte am Samstag ein Sprecher des Außenministeriums. Der Bericht werde von Teheran „schärfstens verurteilt“. 

Eine von den Vereinten Nationen eingesetzte unabhängige internationale Untersuchungskommission hatte am Freitag ihren Bericht zur gewaltsamen Unterdrückung von friedlichen Protesten und der Diskriminierung von Frauen und Mädchen im Iran vorgelegt. Darin hieß es: Viele dokumentierte Rechtsverstöße „kommen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleich, insbesondere Mord, Inhaftierung, Folter, Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewalt, Verfolgung, gewaltsames Verschwindenlassen und andere unmenschliche Handlungen“.

Die Demonstrationen waren im September 2022 vom Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin Mahsa Amini ausgelöst worden, die zuvor wegen mutmaßlicher Verletzungen der strengen Kleidungsregeln für Frauen festgenommen worden war. Die iranischen Behörden und Sicherheitskräfte gingen massiv gegen die Proteste vor.

Die iranischen Behörden mobilisierten nach Angaben der UN-Experten den gesamten Sicherheitsapparat, um die Proteste zu unterdrücken. „Glaubwürdige Zahlen legen nahe, dass nicht weniger als 551 Demonstrierende von den Sicherheitskräften getötet wurden, darunter mindestens 49 Frauen und 69 Kinder“, hieß es in dem Bericht.   

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