Verkehrsunternehmen: Streik-Forderungen nur mit mehr Steuergeld zu erfüllen

Die Forderungen der Streikenden im öffentlichen Nahverkehr können nach Angaben der Verkehrsunternehmen nur mit mehr finanzieller Unterstützung der öffentlichen Hand erfüllt werden. Die kommunalen Unternehmen machten bereits jedes Jahr Defizite, „wir können das nicht erwirtschaften“, sagte Alexander Möller vom Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. „Deshalb brauchen wir Geld aus den öffentlichen Haushalten, Steuerzahlergeld.“

„Jede Forderung, die erhoben wird, ist verbunden mit Kosten“, sagte Möller. Vieles davon sei grundsätzlich berechtigt, denn es brauche „attraktivere Arbeitsbedingungen“. „Wenn unsere Unternehmen aber die Forderungen nicht bezahlen können, sie aber erfüllt werden sollen, muss es jemand bezahlen.“

Der Arbeitgebervertreter betonte zugleich, dass er einige Anliegen der Streikenden auch für „unangemessen“ halte. Neben bestimmten Zulagenfragen seien das insbesondere die geforderten Arbeitszeitverkürzungen, weil dies den Personalmangel weiter verschärfen würde.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für diese Woche in allen Bundesländern außer Bayern an unterschiedlichen Tagen zu Streiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. Den Höhepunkt soll die Aktionswoche am Freitag mit einem gemeinsamen Protesttag mit Klimaschützern finden. Die Gewerkschaft will Druck in den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten im kommunalen öffentlichen Personennahverkehr machen. Sie fordert unter anderem eine grundsätzliche Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit.

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