Nicht nur auf den Feldern steht das Wasser nach wochenlangen Niederschlägen, auch in den Wäldern ist alles aufgeweicht. Das hat Einfluss auf das aktuelle Jagdgeschehen.
Die starken Niederschläge der vergangenen Wochen und die damit verbundene Nässe in den Wäldern beeinflusst aktuell das Jagdgeschehen. „Reviergänge sind vielerorts erschwert und manche Ecken beziehungsweise Ansitzeinrichtungen sind seit Längerem gar nicht erreichbar“, sagte der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, Wolf Last, der Deutschen Presse-Agentur. In einigen Regionen sei die Jagd nahezu eingestellt. Auch, um „keinen zusätzlichen Druck“ auf die Tiere auszuüben, die ohnehin mit der Nässe und den oft ausgedehnten Wasserlachen zu kämpfen hätten.
„Wenn irgendwo auf einem trockenen Hügel Rehe liegen, muss man da nicht noch dazwischengehen“, sagte Last. Regnet es so ausgiebig wie in den zurückliegenden Wochen, komme das Wild auch in Notsituationen. „Die Möglichkeit, sich im Lebensraum zu versorgen, ist eingeschränkt. Außerdem können sich die Tiere oft nicht mehr da aufhalten, wo ihre Rückzugsräume sind.“ Last zufolge entwickele sich so eine hohe Flächenkonkurrenz – jeder sucht das Trockene. Die Wildtiere seien im Stress, hieß es. In Sachsen-Anhalt deutet sich Meteorologen zufolge der regenreichste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen an.
Es sei davon auszugehen, dass viele Wildtiere verendet seien, vor allem Niederwild wie Hasen. „Die überschwemmten Flächen sind für die Jäger nicht nur nicht betretbar, sondern auch nicht einsehbar. Das dauert möglicherweise noch Wochen.“ Deshalb sei das nicht mit Zahlen belegbar. Beispiel Feldhase: Der ziehe durchaus schon von Januar an seinen Nachwuchs groß. „Man sagt: Feuchtes Frühjahr ist des Hasen Tod“, sagte Last. „Und da braucht es nicht einmal Überschwemmungen, da reicht ausgiebiger Dauerregen.“ Könne das Fell nicht trocknen, könnten die Häschen erfrieren oder sie verhungern.
Sind Wälder und Feldflure wieder uneingeschränkt begehbar, müssen laut Last die Ansitzeinrichtungen und Wege kontrolliert werden, etwa auf Standsicherheit und ob umgekippte Bäume wegzuräumen sind. „Da kommen viele, viele Stunden Arbeit auf die Jäger zu“, sagte er.
Der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt ist Dachverband für aktuell insgesamt etwa 13 000 Jagdscheininhaber, 2022 waren es etwa 11 500. Das Durchschnittsalter liege bei rund 59 Jahren. Aber: Immer mehr Menschen unter 40 Jahren widmeten sich der Jagd, sagte Last.
Landesjagdverband Sachsen-Anhalt