Zehn Jahre Haft wegen Totschlags in Fall von zerstückelter Leiche in Hessen

Das Landgericht im hessischen Darmstadt hat im Fall einer zerstückelten und in Säcken verpackten Leiche einen 60-Jährigen zu zehn Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Der Mann habe sein 79-jähriges Opfer erstochen, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag. Das Gericht sah es zudem als erwiesen an, dass er die Leiche danach zerstückelt und in Müllsäcke verpackt hatte.

Die Säcke wurden im Mai in der Nähe eines Sees in Mörfelden-Walldorf gefunden. Wenige Tage später teilten die Behörden mit, die Identität des Toten geklärt zu haben. Demnach handelte es sich um einen 79-jährigen eritreischen Staatsangehörigen, der in der Gemeinde nahe dem Flughafen Frankfurt am Main gewohnt hatte.

Er war fünf Tage vor dem Fund der Säcke als vermisst gemeldet worden, nachdem er nicht von einem Spaziergang zurückgekommen war. Im Juni wurde der nun Verurteilte festgenommen.

Nach Angaben des Gerichtssprechers plädierte die Staatsanwaltschaft im Prozess wegen Totschlags auf sechs Jahre und acht Monate Haft. Die Verteidigung forderte fünf Jahre und sechs Monate Haft.

Beide gingen von einer verminderten Schuldfähigkeit des Angeklagten aus. Die Kammer nahm jedoch keine verminderte Schuldfähigkeit an und verurteilte ihn zu zehn Jahren Haft.

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