Mit Kritik und Unverständnis hat die Union auf den Streik des Lufthansa-Bodenpersonals an mehreren deutschen Flughäfen reagiert. „Natürlich ist der Arbeitskampf ein legitimes Mittel in Tarifkonflikten“, sagte Unionsfraktionsvize Ulrich Lange (CSU) der Nachrichtenagentur AFP. „Aber vor Beginn der eigentlichen Verhandlungen zu solch drastischen Maßnahmen zu greifen, ist für mich schwer nachvollziehbar.“
Erst habe die Zugführergewerkschaft GDL gestreikt und damit den Zugverkehr lahmgelegt, nun streike Verdi und schränke damit den Luftverkehr erheblich ein. „Auch wenn sich das Verkehrsmittel unterscheidet, so trifft es doch wieder einmal Millionen von Menschen, die auf funktionierende Reiseketten angewiesen sind“, sagte Lange. Er erwarte, „dass sich die Tarifparteien lösungsorientiert verhalten und ernsthafte Gespräche miteinander führen“.
Verdi hatte das Bodenpersonal der Lufthansa zu einem 27-stündigen Warnstreik aufgerufen. Von dem Streik, der am Mittwoch um 04.00 Uhr begann und bis Donnerstag 07.10 Uhr gehen soll, sind die Flughäfen Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf betroffen. Die Lufthansa kritisierte den Arbeitskampf als „in Länge und Ausmaß völlig unverständlich“. Mehr als 100.000 Passagiere seien betroffen.
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten am Boden in den Konzerngesellschaften Deutsche Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und weiteren. Laut Verdi hat die Lufthansa in den Verhandlungen bisher ein „völlig unzureichendes Angebot“ vorgelegt.