Der Führerschein ist nicht nur teuer, mancherorts zieht sich auch die Ausbildungsdauer hin. Der niedersächsische Fahrlehrerverband sieht Probleme. Laut Tüv Nord hat sich die Lage aber verbessert.
Fahrschüler in Niedersachsen und Bremen müssen teilweise mehrwöchige Wartezeiten hinnehmen, bis sie die praktische Fahrprüfung absolvieren können. In den Tüv-Regionen Bremen und Lüneburg sei die Termin-Situation sehr angespannt, aber auch in der Region Hannover sei die Situation für die Fahrschulen nicht einfach, sagte Klaus Napierski, Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes Niedersachsen, der Deutsche Presse-Agentur. Zwar habe sich die Lage Anfang des Jahres beruhigt, im Frühjahr und Sommer aber wieder verschärft. Dies liege auch daran, dass im Sommerhalbjahr mehr Menschen unter anderem den Motorradführerschein machten.
Der Tüv Nord teilte auf dpa-Anfrage mit, dass die Wartezeiten auf die Prüfungen im gesamten Geschäftsgebiet verringert worden seien. Dafür habe der Tüv Nord die Zahl der Mitarbeitenden erhöht. „Aktuell arbeiten wir in Lüneburg daran, die durch kurzfristige Personalausfälle entstandenen Terminverschiebungen zu reduzieren“, sagte Tüv-Sprecher Claas Alexander Stroh. Zuletzt lagen die Wartezeiten in dieser Region ihm zufolge bei rund drei Wochen. „In anderen Regionen in Niedersachsen oder Bremen verzeichnen wir keine auffälligen Wartezeiten“, sagte Stroh.
Der niedersächsische Verband der Fahrlehrer bewertet die Lage anders und schlägt Änderungen vor. So könnten sich zum Beispiel in Hamburg Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer zu Fahrerlaubnisprüfern ausbilden lassen. „Dies ist zwar nicht immer die Lieblingsmöglichkeit des Berufsstandes, da auch wir über Nachwuchsmangel klagen“, sagte Napierski. Andererseits wäre dies eine weitere Karrieremöglichkeit neben der Selbstständigkeit beziehungsweise der Anstellung in einer Fahrschule.