Bei einem freundschaftlichen Treffen in einer Unterkunft versucht ein Mann, seine Bekannte zu vergewaltigen. Dabei bedroht er sie mit einer Glasscherbe. Das bringt ihm nun eine lange Haftstrafe ein.
Wegen eines schweren sexuellen Angriffs auf eine Frau hat das Landgericht Hamburg einen Mann zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Laut Anklage war es zu der Tat in der Nacht zum 3. August vergangenen Jahres in einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Borgfelde gekommen. Der Angeklagte schubste die 33 Jahre alte Frau in deren Wohnung demnach auf das Bett, würgte sie am Hals und drohte, sie umzubringen. Dann habe der 30-Jährige sie geschlagen und versucht, sie zu vergewaltigen. Die Anklage habe sich aus Sicht der Strafkammer im Wesentlichen bestätigt, teilte ein Gerichtssprecher am Mittwoch mit.
Als Drohmittel setzte der Eritreer eine Glasscherbe ein. Er habe sie aber nicht mit der Scherbe verletzt, stellte das Gericht in seinem Urteil vom 1. Februar fest. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte die Frau Nasenbluten, Hämatome, Kratzspuren und eine blutende Verletzung am Ohr erlitten. Das Gericht sprach den Angeklagten wegen besonders schwerer sexueller Nötigung und gefährlicher Körperverletzung schuldig.
Der Angeklagte und die Frau kannten sich seit Ende 2022 oder Anfang 2023. Beide hatten gelegentlichen Chat- oder Telefonkontakt, aber keine Beziehung. Vor der Tat sei es nur zu wenigen Treffen, zum Kaffeetrinken sowie gelegentlichem gemeinsamen Kokainkonsum gekommen, hieß es. Am Tag der Tat hatten sie keine Verabredung. Der Angeklagte lebt seit mehreren Jahren in Deutschland, wohnte aber nicht in der Flüchtlingsunterkunft.