CDU-Vorstoß: Der Weg zum Führerschein kostet bis zu 4500 Euro – virtuelle Fahrstunden könnten den Preis senken

Die Fahrschule in Deutschland ist für viele unbezahlbar. Unionspolitiker schlagen daher vor, Verkehrsübungen am Simulator zu machen. Doch ist das praktikabel?

Der Weg zum Führerschein ist zeitaufwändig und teuer. Von denjenigen, die ab dem Frühjahr 2023 die Fahrerlaubnis erwarben, zahlte mit 22 Prozent gut ein Fünftel zwischen 3500 und 4500 Euro, wie der ADAC Ende vergangenen Jahres zusammenfasste. Mit 46 Prozent beliefen sich die Kosten bei fast der Hälfte auf 2500 bis 3500 Euro. Mit 21 Prozent blieb lediglich ein Fünftel unter 2500 Euro.

Reduktion der Führerscheinkosten um ein Viertel

Durch eine digitalere und modernere Fahrausbildung soll nach dem Willen von Verkehrspolitikern der Union der Führerschein deutlich günstiger werden. „Mit unseren Maßnahmen wird der Führerschein um bis zu 25 Prozent günstiger“, sagte der CDU-Verkehrspolitiker Florian Müller der „Rheinischen Post“.Autos Fahranfänger Vermarktung

Die sogenannte „Arbeitsgruppe Verkehr“ der Unionsfraktion schlägt in einem Papier vor, verstärkt Fahrsimulatoren bei der Ausbildung einzusetzen, damit Anwärterinnen und Anwärter die Zahl der praktischen Fahrstunden reduzieren können. Außerdem soll etwa der Theorieunterricht teilweise digital erfolgen und bei Bedarf mehr Prüfer – etwa von Bundeswehr oder Landespolizeien – eingesetzt werden können, wie die „Rheinische Post“ berichtet. Allein in Berlin warteten rund 20.000 Fahrschüler wegen fehlender Prüfer auf eine Prüfung. Die Pläne der Arbeitsgruppe müssten jedoch noch mit dem Rest der Unionsfraktion abgestimmt werden.STERN PAID Führerschein im Alter EU 13.16

Der ADAC stellt zu diesem Vorschlag der Union klar, dass es dabei „selbstverständlich zu keinerlei Qualitätseinbuße kommen darf. Ob Fahrsimulatoren – als ergänzende Maßnahme zu Fahrstunden unter Realbedingungen – zur Kostenreduktion bei den Führerscheinkosten beitragen, bleibt abzuwarten“, sagt ADAC-Pressesprecherin Katharina Luca dem stern. Zunächst werde für Fahrschulen erst einmal eine Investition notwendig. Erfahrungswerte lägen hierzu noch nicht vor. Grundsätzlich müsse der Führerschein bezahlbar bleiben. Maßnahmen, wie der Besuch von Verkehrsübungsplätzen und Lern-Apps als Vorbereitung für den theoretischen Teil der Fahrprüfung würden jedoch vom ADAC ausdrücklich empfohlen.

Quellen: ADAC, „Rheinische Post“, mit DPA.

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