Ex-RAF-Mitglieder: Polizei vermutet Garweg und Staub in Berlin – und warnt vor Gefahr für Bevölkerung

Die Polizei erhöht ihren Fahndungsdruck auf die untergetauchten früheren RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg. Auch sie könnten noch über schwere Waffen verfügen.

Das federführende Landeskriminalamt Niedersachsen intensiviert die Suche nach den beiden untergetauchten Ex-RAF-Mitgliedern Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg. „Es werden in diesem Zusammenhang auch die Maßnahmen der Öffentlichkeitsfahndung in und rund um Berlin verstärkt“, teilten die Fahnder am Donnerstagnachmittag mit. 

Sie vermuten demnach, dass sich die beiden Männer – ebenso wie ihre am Montag verhaftete Komplizin Daniela Klette – in der Hauptstadt aufhalten.

Schwere Kriegswaffen bei RAF-Terrorristin Klette gefunden15:51

Polizei warnt vor Ex-RAF-Mitgliedern Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg

Die 65-Jährige ging den Ermittlern nach einem Hinweis aus der Bevölkerung und nach rund drei Jahrzehnten auf der Flucht ins Netz. Ihr wie auch Garweg und Staub werden unter anderem mehrere Raubüberfälle sowie ein Sprengstoffanschlag vorgeworfen. Zudem sind deren Rolle in der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF, 1970 bis 1998) und dabei begangene weitere schwere Straftaten Gegenstand der Ermittlungen.

Der 69-jährige Staub und der 55-jährige Garweg leben ebenfalls seit rund frei Jahrzehnten im Untergrund. Die Polizei befürchtet, dass sie wie Klette über größere Waffenarsenale verfügen und sieht daher ein „Gefährdungspotential für die Bevölkerung“. Die Beamten rufen die Öffentlichkeit zur Wachsamkeit auf und hoffen auf Hinweise zum Aufenthaltsort von Staub und Garweg. Die Polizei warnt: „Nicht an die Personen herantreten! Sie dürften bewaffnet sein.“

FS Geschichte der RAF16:30

Ernst-Volker Staub wurde 1954 geboren und ist etwa 1,83 Meter groß. Er hat blau-graue Augen, vermutlich ungepflegte Zähne und Muttermale am Rücken sowie Verbrennungsmale an der linken Schulter. Burkhard Garweg wurde 1968 geboren, ist etwa 1,80 Meter groß und hat blaue Augen. Seine Nase wird als „groß“, sein Gesicht als „spitz“ beschrieben.

Hinweise (auch anonym) nimmt die Polizei bundesweit in den Dienststellen oder über Notruf 110 entgegen. Das Landeskriminalamt Niedersachsen ist zudem unter der Telefonnummer (0511) 98737400 zu erreichen. Im Internet ist ein Hinweisportal geschaltet. Insgesamt sind mindestens 150.000 Euro Belohung für die Ergreifung der Gesuchten ausgesetzt.

Quellen: Landeskriminalamt Niedersachsen, Bundeskriminalamt, Nachrichtenagentur DPA

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