In seinem Buch „Reserve“ packt Prinz Harry über die Königsfamilie aus. Warum es sich lohnt, die Memoiren zu lesen und wo Sie das Buch kaufen können.
Offiziell erschienen ist Prinz Harrys Buch „Reserve“ (Original: „Spare“) am 10. Januar 2023. Für Gesprächsstoff hat es aber schon vor seiner Erscheinung gesorgt, da Teile des Buches bereits früher an die Öffentlichkeit gelangt sind. In Spanien war die Autobiografie nämlich versehentlich bereits den Donnerstag zuvor kurzzeitig in einigen Buchläden zu kaufen und sorgte prompt für die ersten Skandalmeldungen. Zusätzlich feuerte Prinz Harry die Diskussionen selbst an, da er im Vorfeld zwei Interviews gab.
Was aus Prinz Harrys Buch bereits bekannt ist
Bekannt wurde schnell: Prinz Harry lässt darin kein gutes Haar an seinem Bruder William und berichtet unter anderem von einer körperlichen Attacke und viel Konkurrenz. Auch sein Vater König Charles III. kommt nicht gut weg. Aber nicht nur die eigene Familie, auch die britische Presse wird in „Reserve“ kritisiert. Unter anderem legt Harry offen, dass wenn „royale Insiderquellen“ zitiert würden, diese Informationen gezielt vom Palast kämen. Zudem schildert er auch sehr persönliche Erfahrungen: Man kann von seinem ersten Mal lesen oder von seinem Kokain-Konsum.
Sein Ziel sei es aber nicht, sinnlos gegen alle zu wettern, er sei viel mehr auf Versöhnung aus, sagte Harry im zuvor ausgestrahlten ITV-Interview: „Ich will meinen Vater zurück. Ich will meinen Bruder zurück. Momentan erkenne ich sie nicht wieder.“ Ihm sei es wichtig gewesen, offen und ehrlich darzustellen, dass seine Familie mit falschen Karten spiele. Weg von öffentlichen Erwartungen und Manipulation zu kommen, um Echtheit und Gefühle zu spüren, sei ihm wichtig: „Ich sitze hier und bitte um eine Familie“, sagte Prinz Harry im Interview weiter. „Nicht um eine Institution, um eine Familie.“ Das soll auch im Buch des 38-Jährigen deutlich werden. Und es wird sicherlich noch lange für Gesprächsstoff sorgen und diskutiert werden. Dieses Ziel hat er schon einmal erreicht.
Warum es sich lohnt, „Reserve“ zu kaufen
Schon deswegen ist es lohnenswert, sich ein eigenes Bild zu verschaffen und die Memoiren zu lesen. Das Buch von Prinz Harry ist sicherlich ein schonungsloser Angriff auf die Monarchie und spiegelt seine ganz persönlichen, subjektiven Erfahrungen und Schilderungen aus seiner besonderen Position als verletzter Prinz heraus wider. Die, wie manche Kritiker:innen betonen, sicherlich auch dabei helfen sollen, Harry und Megan im Gespräch zu halten und der Öffentlichkeit den Versuch zu unterbreiten, Verständnis für die Entscheidungen und Aussagen der beiden zu haben. Diese einseitigen Schilderungen sind aber wichtig, um ein ganzheitliches Bild der Königsfamilie zu bekommen, die in der Vergangenheit schließlich oftmals nur der Öffentlichkeit zeigte, was die Öffentlichkeit sehen wollte: ein harmonisches Bild einer unantastbaren Familie.
Dass diese Fassade derzeit bröckelt, ist sicherlich größtenteils Prinz Harry und Herzogin Meghan zuzuschreiben, die mit diversen TV-Auftritten und Schilderungen für große Bruchstellen gesorgt, aber dadurch auch selbst viele Sympathien eingebüßt haben, weil sie manchmal übers Ziel hinaus geschossen sind. An einigen Anschuldigungen mag aber bestimmt etwas Wahres dran sein und dabei helfen, die Königsfamilie mit einem kritischeren Blick zu betrachten. Und erst, wer sich alle Seiten anhört, kann am Ende zu einer umfassenden Meinung kommen.
Ob man alle Schilderungen und Ziele von Prinz Harry uneingeschränkt glauben und gutheißen möchte, man kompromisslos auf der Seite der Königsfamilie oder dem Ganzen neutral gegenüber steht: Lesenswert ist das Buch sicherlich so oder so. Ob es sein verkündetes Ziel erfüllt oder nicht.
Tipp: Weitere Buchempfehlungen aus der Redaktion finden Sie übrigens auf unserer Themenseite.
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