US-Wahl 2024: Trump oder Harris? Der US-Wahlkampf spaltet das Silicon Valley

Hunderte Wagniskapitalgeber aus der Techbranche unterstützen in einem Aufruf die künftige demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Doch auch ihr Gegner Donald Trump hat mächtige Fürsprecher.

Disclaimer Capital

Nachdem der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump Unterstützung aus dem Silicon Valley bekommen hat, stellen sich nun zahlreiche Techinvestoren hinter Trumps Gegnerin Kamala Harris. Unter dem Namen „VCs for Kamala“ unterzeichneten inzwischen fast 500 Kapitalgeber einen Aufruf, in dem sie verkünden, Harris zu wählen und zu unterstützen. Zu den Unterzeichnern gehören der Linkedin-Gründer Reid Hoffman, Mark Cuban, Miteigner des Basketball-Team Dallas Mavericks, und der Milliardär Chris Sacca.

Parallel dazu haben bereits mehrere Hundert Mitarbeiter von Silicon-Valley-Unternehmen die Liste „Tech for Kamala“ unterschrieben, in der ebenfalls für die amtierende Vizepräsidentin getrommelt wird. Netflix-Gründer Reed Hastings hatte bereits zuvor 7 Mio. Dollar für ein Komitee gespendet, das Harris unterstützt.

Die Aufrufe sind Teil der an Fahrt gewinnenden Kampagne von Harris, sie zeigen aber auch, dass sich durch das traditionell eher pro-demokratisch gesinnte Technologie-Mekka in Kalifornien ein Graben zieht. Die offene Parteinahme mehrerer Branchen-Größen für Donald Trump sorgte in den vergangenen Wochen in der Szene für große Aufregung. So stellte sich Tesla-Chef Elon Musk hinter den Ex-Präsidenten, ebenso wie die legendären Investoren Marc Andreessen und Ben Horowitz. Der Technologieunternehmer David Sacks hatte sogar einen Auftritt auf dem republikanischen Parteitag, bei dem Trumps Nominierung unter Dach und Fach gebracht wurde.

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„Starke, glaubwürdige Institutionen sind eine Besonderheit und kein Fehler“

Nun zeigt sich die Gegenbewegung zu diesem Trend. An Dynamik dürfte sie auch deshalb gewinnen, weil Harris aus Kalifornien stammt und ihre politische Karriere als Generalstaatsanwältin und Senatorin dort Fahrt aufnahm. Die Demokratin legte sich zwar in Verbraucherfragen mit einigen Unternehmen im Silicon Valley an, gilt aber im Grundsatz als der Branche zugeneigt.

In dem Aufruf der Investoren zeigen sich auch die Erwartungen, die mit Harris‘ absehbarer Kandidatur verbunden werden. „Wir sind für die Wirtschaft, für den amerikanischen Traum für Unternehmertum und für technologischen Fortschritt“, heißt es darin. Man glaube aber auch an „die Demokratie als das Rückgrat unserer Nation“. „Starke, glaubwürdige Institutionen sind eine Besonderheit und kein Fehler. Unsere Branche – und jede andere Branche – würde ohne sie untergehen.“ Es ist ein klarer Verweis auf den Republikaner Trump, der in seinen Äußerungen sowohl die Glaubwürdigkeit von Wahlen als auch die Unabhängigkeit der Justiz immer wieder infrage stellt.

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