Stiftung Warentest: Siebenmal die Note „gut“: Vegetarische Alternativen zum Kuh-Hack im Test

Wer kein Fleisch essen mag, aber Hack-ähnliches sucht, hat gute Alternativen, so die Stiftung Warentest. Gleich drei Produkte überzeugen die Prüfer.

Vegetarische oder vegane Gerichte sind dann besonders gut, wenn sie nicht bloß klassische Menüs kopieren. Einerseits. Andererseits gibt es viele Standards mit Fleisch, an die auch Vegetarier gute Erinnungen haben. Bolognese, Lasagne oder Frikadellen zum Beispiel. Wer schon einmal vor dem Kühlregal stand, um sich nach veganem Hack umzusehen, kennt vielleicht die Verzweiflung beim Lesen der Zutaten. So viele Zusatzstoffe. Will man das wirklich essen?

Die Stiftung Warentest hat nun fünfzehn Produkte aus Veggie-Hack getestet. Resultat: Einige der veganen Ersatzprodukte können durchaus mit dem Original mithalten. Sieben von fünfzehn der getesteten Produkte schneidet mit dem Gesamturteil „gut“ ab. STERN PAID 21_23 Einfach Essen Rezept Tangyuan – Reisbällchen Küchenkleber 13.32

Getrocknetes Veggie-Hack überzeugt seltener

Untersucht hat die Stiftung acht gekühlte und sieben getrocknete Produkte. Wer will, dass es wie das Original schmeckt, sollte eher zum Kühlregal gehen. Tatsächlich nach Fleisch schmecken nach dem Urteil der Tester allerdings nur drei. Entscheidend dafür ist die Sensorik. In dieser Kategorie schnitten drei Produkte mit „sehr gut“ ab: Rügenwalder „Veganes Mühlen Hack“ und The Vegetarien Butcher „Hick-Hack-Hurra“, die vor allem aus Sojabohnen hergestellt sind. Und Rewe „Beste Wahl Veganes Hack“ vor allem aus Erbsen. Alle drei haben die Gesamtnote „gut“.

Vor allem das Rügenwalder-Produkt überzeugte die Tester: Es habe „eine deutliche Bratnote und ist leicht saftig“. Damit bekam es als einziges Produkt eine glatte 1,0 für die Sensorik.

Im Test beurteilten fünf geschulte Prüfpersonen unter anderem Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl nach Zubereitung. Wenig hackfleischähnlich seien die Trockenprodukte im Test, sagt Projektleiter Jochen Wettach: „Unter anderem, was Textur und Mundgefühl angeht.“ Sensorisch schnitten die Trockenprodukte daher alle nur befriedigend ab. Doch offenbar ist die Produktion einfach, denn sie alle kommen – anders als die Gekühlten – fast immer ohne Zusatzstoffe und Aromen aus. Einziges Trockenprodukt mit der Gesamtnote „gut“ ist Alnatura „Veganes Hack (Bio)“.

Was passiert, wenn auf Fleisch verzichtet wird11.58

Bessere Nährwerte als tierisches Hack

Große Überraschung: Im Nährwert-Check kamen die Prüfer zum Ergebnis, dass Veggie-Hack weniger dick macht, als tierisches Hack. Der Grund: Es enthält eine ähnliche Menge an Proteinen – bei weniger Kalorien. 

Anders als bei rohem Fleisch sind auch Keime in den Veggies kein großes Thema. Bis auf eine Ausnahme: Das Trockenprodukt von Greenforce fiel mit einer erhöhten Anzahl an Bacillus cereus, einem sporenbildenden Bakterium, auf. „Steht das zubereitete Hack lange bei Raumtemperatur herum, kann sich ein hitzestabiler Giftstoff bilden, der etwa zu Erbrechen führen kann“, warnt die Stiftung Warentest. 

In zwei Granulaten aus Sonnenblumenkernen fanden die Tester viel Kadmium. Zu viel davon kann den Nieren schaden. Dafür war ein Problem früherer Tests kein Thema mehr: Keines der Veggie-Hack-Produkte enthielt kritische Gehalte an Mineralölbestandteilen oder Fettschadstoffen. Der Test erscheint in der August-Ausgabe der Zeitschrift test. Oder online unter www.test.de/veggie-hack (kostenpflichtig).

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