Franka Potente wird 50: Deutschlands coolster Hollywood-Export

Eindeutig mehr als ein One-Hit-Wonder ist der deutsche Hollywood-Export Franka Potente. Die bisherige Karriere des „Lola rennt“-Stars.

Sie ist Star und Mittelpunkt eines der größten deutschen Filmerfolge der vergangenen Jahrzehnte, und doch gefühlt in den vergangenen 15 Jahren beinahe von der Bildfläche verschwunden. Dem deutschen Hollywood-Export Franka Potente (50), Ende der 1990er Jahre weltweit bekannt geworden durch Tom Tykwers (59) Berlin-Thriller „Lola rennt“, wurde einst die ganz große Filmstar-Karriere vorhergesagt. Am 22. Juli 2024 wird sie 50 Jahre alt.

Nachdem sie in Doc Martens auf der Suche nach 100.000 Mark durch die deutsche Bundeshauptstadt gerannt war, spielte sie neben Johnny Depp (61) im Kokain-Film „Blow“ und an der Seite Matt Damons (53) in den Action-Krachern „Die Bourne Identität“ und „Die Bourne Verschwörung“. Doch der ganz große Durchbruch in Hollywood gelang ihr damals nicht – möglicherweise auch deswegen, weil Potente zu unangepasst für die Traumfabrik auftrat.

Seitdem ihre große Kinokarriere stagnierte, war die heute 50-Jährige in diversen US-TV-Produktionen zu sehen. In Los Angeles zieht sie zudem mit Ehemann Derek Richardson (48) die zwei gemeinsamen Töchter Polly und Georgie groß.

Internationaler Filmklassiker „Lola rennt“

„Lola rennt“ von Regisseur Tykwer, mit dem Potente im Anschluss an die Dreharbeiten für einige Zeit liiert war, besticht auch heute noch als atemloser Berlin-Film mit pumpendem Soundtrack, einer taffen Heldin im Raver-Look und formaler Brillanz. Aus Potente machte der in den USA erfolgreichste deutsche Film seit Wolfgang Petersens (1941-2022) „Das Boot“ augenblicklich einen internationalen Superstar.

Sie wechselte nach Hollywood und unterwarf sich doch nicht den Mechanismen und Zwängen der Traumfabrik. So kritisierte sie öffentlich das Frauenbild Hollywoods, erschien in Turnschuhen zu Filmpremieren, spoilerte den Tod ihrer Figur im zweiten „Bourne“-Teil und antwortete einmal schlagfertig, als sie ein Journalist zu Zeiten von „Die Bourne Identität“ auf ihre angeblich zu dicke Kehrseite ansprach: „Dass Matt Damon sich mal in eine Frau mit meinem Hintern verlieben durfte – die ganze Welt ist dankbar dafür.“

Wechsel ins Serienfach und Familiengründung

In Deutschland hatte Potente zu diesem Zeitpunkt bereits alles erreicht, erhielt Bambi und Deutschen Filmpreis für „Lola rennt“ und dann gleich nochmal einen Deutschen Filmpreis für Stefan Ruzowitzkys (62) immer noch sehenswerten Slasher „Anatomie“. Doch ihre große Kinokarriere geriet nach der „Bourne Verschwörung“ aus dem Jahr 2004 etwas ins Stocken.

Für Oskar Roehler (65) drehte sie 2006 in Deutschland mit ihrem „Lola rennt“-Co-Star Moritz Bleibtreu (52) die Houellebecq-Verfilmung „Elementarteilchen“ und stand 2008 für „Che – Guerrilla“ vor Steven Soderberghs (61) Kamera. Zwischen 2010 und 2016 war die gebürtige Dülmerin dann in keinem einzigen Kinofilm zu sehen. Die Zeit der Leinwanddürre endete erst mit James Wans (47) Horror-Sequel „Conjuring 2“.

Was Potente in dieser Zeit tat? Im Jahr 2012 heiratete sie den US-amerikanischen Schauspieler Derek Richardson. Die gemeinsamen Töchter wurden 2011 und 2013 geboren. Die Familie lebt in Los Angeles.

Eine Rückkehr nach Deutschland schloss der deutsche Hollywood-Export schon 2016 aus. „Unser Lebensmittelpunkt ist in den USA. Für uns findet Arbeit und Leben hier statt“, verriet Potente der Nachrichtenagentur spot on news damals im Interview. Zudem spreche ihr Ehemann kein Wort Deutsch.

Daneben war Potente wiederholt in US-Serienproduktionen zu sehen. So etwa in „Dr. House“, „American Horror Story“, dem US-Remake der skandinavischen Krimiserie „Die Brücke – Transit in den Tod“ oder der grandiosen, mystischen Historienserie „Taboo“ mit Hauptdarsteller Tom Hardy (46). Eine großartige Schauspielkarriere. Lediglich ihren ganz großen Anfangserfolg vermochte Potente nie so recht zu toppen.

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