Ferienverkehr am BER: IT-Probleme schränken Flugverkehr am BER stundenlang ein

Mitten im anlaufenden Ferienverkehr legt ein weltweites IT-Problem den BER über Stunden weitgehend lahm. Flüge verspäten sich oder fallen aus. Seit Mittag läuft der Verkehr allmählich wieder an.

Nach stundenlangen Störungen ist der Betrieb am Hauptstadtflughafen BER gegen Mittag langsam wieder angelaufen. „Die Systeme des Flughafens sind wieder hochgefahren und wir kehren sukzessive zum Normalbetrieb zurück“, teilte eine Sprecherin mit. „Es kommt weiterhin zu Wartezeiten.“ 

Reisestart deutlich verzögert

Wegen weltweiter IT-Probleme saßen viele Urlauberinnen und Urlauber am BER zum Ferienbeginn über Stunden fest. Der Flugbetrieb in Schönefeld war weitgehend zum Erliegen gekommen, wie der Flughafen mitteilte. Abflüge verzögerten sich, einzelne Flüge wurden demnach ganz gestrichen. „Die Abfertigung von Passagieren lief teilweise eingeschränkt weiter. Abflüge fanden eingeschränkt statt“, hieß es. 

Lange Warteschlangen im Terminal 1

In der großen Halle des Terminal 1 war es am Vormittag einem dpa-Reporter zufolge sehr voll. Vor den Check-in-Schaltern bildeten sich lange Schlangen. Flughafen-Mitarbeiter verteilten Wasser. Die Anzeigetafeln funktionierten nur eingeschränkt. 

Wie lange es dauert, bis der Flugverkehr wieder wie gewohnt läuft, war gegen Mittag noch nicht absehbar. Unklar blieb zunächst auch, welche Systeme konkret betroffen waren. Eine Flughafensprecherin führte die Ursache für die Beeinträchtigungen auf Probleme bei einem externen Dienstleister zurück. 

Computerprobleme treffen vor allem Luftverkehr

Weltweit hatten Computerprobleme zu weitreichenden Störungen geführt, die vor allem den Luftverkehr betrafen. In Deutschland kam es auch am Hamburger Flughafen zu Einschränkungen. Die niederländische Fluggesellschaft KLM stellte den Großteil des Betriebs ein. Die Störung wirkte sich auch auf den Reisekonzern Tui und die Flugtochter Tuifly aus. Bisher gebe es aber keine Flugausfälle, sagte ein Sprecher der dpa.

In anderen Ländern wurde laut Medienberichten neben dem Luftverkehr der Betrieb von Banken und Krankenhäusern gestört. Die australische Regierung berief eine Krisensitzung ein. Der Fernsehsender Sky News sendete vorübergehend kein Programm und zeigte ein Standbild. 

In Berlin vor allem BER betroffen

In Berlin wiederum waren außer dem Flughafen ersten Erkenntnissen zufolge keine größeren Einrichtungen betroffen. Sowohl der S-Bahn- als auch der Regional- und Fernverkehr der Bahn liefen ohne IT-bedingte Einschränkungen. 

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) waren eigenen Angaben zufolge nicht direkt betroffen. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass es am frühen Morgen aufgrund von Problemen bei Dienstleistern zu Einschränkungen im Vertrieb kam. 

Die Stadtwerke hingegen blieben von den Vorgängen verschont, ebenso der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz. 

Die Berliner Verwaltung sei ebenfalls nicht betroffen, teilte eine Sprecherin der Innensenatsverwaltung mit. „Wir stehen im ständigen Kontakt mit unseren Sicherheitsbehörden. Die Sicherheitsarchitektur funktioniert.“ Die Landesverwaltung im benachbarten Bundesland Brandenburg meldete ebenfalls keine IT-Störungen. 

Keine Hinweise auf Cyberangriff

Aus Sicherheitskreisen in Deutschland hieß es, man gehe von einer technischen Störung infolge eines fehlerhaften Software-Updates aus. Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. 

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