Alkohol am Steuer: Rückendeckung aus CDU für Redmann nach Trunkenheitsfahrt

Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat Redmann fährt betrunken E-Scooter und wird kontrolliert. Nach scharfer Kritik von seinen Koalitionspartnern erhält er nun Unterstützung aus Thüringen.

Nach der E-Roller-Fahrt in betrunkenem Zustand bekommt Brandenburgs CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann Rückendeckung aus der Partei. Thüringens CDU-Chef Mario Voigt stellte sich hinter ihn. „Fehler sind menschlich – entscheidend ist, wie man damit umgeht“, sagte Voigt der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf. „Hier hat Jan Redmann Größe gezeigt.“ Dass Redmann den Vorfall selbst öffentlich gemacht habe, „finde ich gut und richtig“. Am 22. September wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt, drei Wochen nach der Landtagswahl in Thüringen.

Der 44-jährige Spitzenkandidat der CDU Brandenburg war nach eigener Darstellung in der vergangenen Woche bei einer kurzen Fahrt mit dem Elektroroller von einem Treffen zu seiner Wohnung in Potsdam nachts mit 1,3 Promille Atemalkohol von der Polizei angehalten worden. Einige Stunden nach der Fahrt informierte er die Medien darüber.

Druck von den Koalitionspartnern

Einige Fragen sind aber offen. Redmann spricht von einer allgemeinen Verkehrskontrolle. Die „Märkische Allgemeine“ zitierte aus einem internen Polizeibericht, dass Redmann „aufgrund seiner Fahrweise“ kontrolliert worden war. Unklar ist bisher, ob und wie die Polizisten die Kontrolle in der Nacht begründeten.

Redmann hatte Voigt im Februar als Mitglied der CDU-Bundesparteispitze vorgeschlagen. Beide sind nahezu gleich alt. Auch die Bundes-CDU reagierte. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann warnte bei Welt TV, Fehler dürften nur einmal passieren. Er lobte aber auch den Umgang Redmanns mit dem Vorfall.

Die Koalitionspartner in Brandenburg setzen Redmann dagegen stark unter Druck. SPD-Landtagsfraktionschef Daniel Keller stellt die Eignung Redmanns als Anwärter für den Ministerpräsidentenposten infrage, falls sich bewahrheite, dass es keine Routinekontrolle war. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Benjamin Raschke sieht erhebliche ungeklärte Fragen und fordert eine lückenlose Aufklärung.

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