Bastian Schweinsteiger war ein großer Fußballer. Als TV-Experte war er bei der EM nicht ganz so groß. Aber wir sähen da gewisse Möglichkeiten, wie er uns beim Finale doch noch begeistern könnte.
Für Fußballfans wird Bastian Schweinsteiger immer der Mann bleiben, der im WM-Finale 2014 mit einer blutenden Platzwunde unter dem rechten Auge buchstäblich bis zum Umfallen kämpfte und der Nationalelf auch mit seiner Hingabe den vierten Weltmeistertitel sicherte.
Bei der jetzt zu Ende gehenden Europameisterschaft brillierte er nicht so ganz.
Als TV-Experte beschrieb er meist, was selbst mittelkundige Fußball-Laien leicht erkennen konnten. Aber amüsant war es eigentlich immer: Mal verwechselte Schweini einen Kaffeebecher mit dem Mikrofon, mal verpasste er seinen Einsatz und fachsimpelte beim Halbfinale mit einem holländischen Spieler – und ARD-Moderator Alexander Bommes musste sehen, wie er allein zurechtkam.
So könnte Bastian Schweinsteiger zum TV-Helden werden
Doch Schweini hat noch immer die Chance, beim EM-Finale zwischen Spanien und England für immer in die Fernsehgeschichte einzugehen. Hier fünf Ideen, wie ihm das gelingen könnte:
Bastian Schweinsteiger präsentiert einen selbst erfundenen Kaffeebecher, der tatsächlich als Mikrofon funktioniert – sogar drahtlos. Egal, ob schwarz oder mit Milch und Zucker. Selbst mit Cappuccino ist die Sprachübertragung tadellos.Bastian Schweinsteiger macht seiner geschätzten Co-Moderatorin Esther Sedlaczek vor laufender Kamera einen Heiratsantrag. Ob sie diesen annimmt oder nicht, bleibt allerdings offen, denn aus dem Off schießt plötzlich Schweinsteigers Ehefrau Ana Ivanović ins Bild, eine Tennistasche bedrohlich über ihrem Kopf schwingend. Die Kamera schwenkt kurz in den Stadionhimmel, im Hintergrund sind Geräusche wie von einem Kampf zu hören. Die Regie blendet nach wenigen Sekunden eine Tafel ein: „Kurze Unterbrechung“, untermalt mit Musik von Hugo Strasser.Bastian Schweinsteiger reißt sich kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit während seiner Analyse die Klamotten vom Leib und trägt darunter einen kompletten spanischen Trikotsatz. Er wechselt sich in der 46. Spielminute selbst ein (siehe Netzer/Weisweiler 1973) und schießt direkt ein Eigentor. Insgesamt acht stämmige Ordnungskräfte sind nötig, um den Flitzer anschließend vom Feld zu entfernen.Bastian Schweinsteiger bekommt noch während seiner ersten messerscharfen Analyse („Die Spanier laufen viel, aber auch die Engländer laufen viel!“) einen heftigen Hustenanfall, der seine Stimmbänder endlich von allem Ballast der Vergangenheit befreit. Und plötzlich ertönt zum ersten Mal sein tiefer, voluminöser Bass.Bastian Schweinsteiger liefert plötzlich erstaunlich brillante Analysen, ist witzig, schlagfertig, bescheiden. Fernsehpublikum und Co-Moderatoren hängen an seinen Lippen. Plötzlich grinst „Schweini“ über beide Ohren. Dann zerrt er aus Richtung Kinn an seinem Gesicht. Ein Moment wie in „Mission Impossible“-Filmen. Und siehe da: Der TV-Fachmann trägt eine raffinierte Maske, die er sich nun vom Kopf zieht. Und vor uns steht, feixend: Christoph Kramer.