Lehrkräftemangel und viele Studienabbrecher im Lehramtsstudium in MV – über Auswege aus dem Dilemma wird viel diskutiert. Neue Gesetzesvorhaben der rot-roten Regierung sind umstritten.
Die von Lehrkräftemangel und teilweise schwachen Ergebnissen geprägte Schulbildung in Mecklenburg-Vorpommern ist heute (10.00 Uhr) mehrfach Thema im Landtag. In der Aktuellen Stunde geht es auf Antrag der CDU um das Vorhaben von Hochschulministerin Bettina Martin (SPD), die Lehrer-Ausbildung an den Universitäten in Rostock und Greifswald zu reformieren.
Die Ministerin will unter anderem die Studiengänge für Lehrkräfte an Regionalschulen und Gymnasien zusammenlegen. Die oppositionelle CDU kritisiert das heftig und vermutet, dass die rot-rote Landesregierung in der Folge auch das Gymnasium abschaffen will. „Für bessere Bildung in Mecklenburg-Vorpommern – Gegen Einheitslehrer, Einheitsschulen, Einheitsbrei“ lautet der Titel der Aktuellen Stunde, mit der die dreitägige Landtagssitzung beginnt. Viele junge Lehrer wollen an die Gymnasien, an die Regionalschulen zieht es weniger. Dort ist der Mangel größer.
Am selben Tag will der Landtag über einen Gesetzentwurf aus dem Haus von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) abstimmen, der die Situation für Seiteneinsteiger verbessern soll und außerdem auf den zweiten Teil der Lehrer-Ausbildung, das Referendariat, zielt. Künftig soll es möglich sein, das Referendariat von derzeit 18 auf bis zu 12 Monate zu verkürzen, wenn die Betreffenden zum Beispiel zuvor schon als Vertretungslehrer gearbeitet haben. Kritiker sehen damit die Qualität der Ausbildung in Gefahr, da Vertretungsunterricht nicht von Mentoren begleitet und mit den angehenden Lehrkräften ausgewertet werde.