Angriff auf Ex-Partnerin: Ermittler über Angeklagten: „Er hat gegrinst“

Ein Mann soll die Mutter seiner Kinder attackiert haben. Die Frau überlebt schwer verletzt. Bei seiner Vernehmung reagierte der Verdächtige erschreckend kühl, wie ein Polizist im Prozess sagt.

Konfrontiert mit der brutalen Attacke auf die Mutter seiner Kinder hat ein angeklagter Mann nach Aussagen eines Polizisten gegrinst. Ansonsten habe der 39-Jährige bei seiner Vernehmung relativ wenig gesagt, außer: „Es war ein Fehler, die Hand oder die Faust gegen meine Frau zu erheben“, gab der Hauptkommissar zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Aschaffenburg die Aussage des Angeklagten wider.

Der Somalier steht unter anderem wegen Mordversuchs vor der 1. Großen Strafkammer. Er soll laut Anklage Ende Januar seine Ex mitten in Aschaffenburg mit einem Küchenmesser angegriffen und schwer verletzt haben – womöglich aus Rache für die Trennung. Das Opfer sei „übel zugerichtet“ gewesen, sagte der Ermittler. „Das Gesicht war zerschnitten, richtig weit aufklaffende Wunden.“

Mehr als ein Dutzend Zeugen habe die Attacke beobachtet. Ein Mann habe versucht, den Angriff auf die 36-Jährige zu unterbinden. Andere Zeugen hätten später den Täter verfolgt. „Das ist nichts Alltägliches“, beschrieb der Beamte die damalige Lage. „Das waren Szenen, die an den Amoklauf von Würzburg erinnert haben.“ 

Am 25. Juni 2021 hatte ein psychisch kranker Somalier in der Würzburger Innenstadt ihm unbekannte Menschen mit einem Küchenmesser angegriffen. Drei Frauen starben, neun Menschen wurden verletzt. 

Angriff wohl ohne Vorwarnung

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen gab es unmittelbar vor der Attacke in Aschaffenburg keinen Streit zwischen den ehemaligen Partnern, sagte der Polizist. Beide haben drei gemeinsame Kinder, die Frau hat drei weitere aus früheren Beziehungen. „Sie war nach muslimischen Recht mit dem Angeklagten verheiratet.“ Die 36-Jährige habe sich allerdings rund eineinhalb Jahre vor der Tat von dem Mann wegen seiner Alkohol- und Spielsucht getrennt, er wollte das wohl nicht akzeptieren. 

Der Verdächtige hatte zu Prozessauftakt die Attacke eingeräumt, wollte sich aber nicht zu seinem Motiv äußern. 

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