Weil er Millionen an Steuern nicht zahlte, musste Alfons Schuhbeck ins Gefängnis. Nun darf er erstmals wieder raus – wenn auch nur zeitweise.
Es war ein rasanter Abstieg: Noch vor wenigen Jahren war Alfons Schuhbeck als TV-Koch, Promi-Wirt und Betreiber mehrerer Sternerestaurants bekannt. Dann kam überraschend die Insolvenz. Letztes Jahr dann der Tiefpunkt: Weil er Steuern von 2,3 Millionen Euro nicht bezahlt hatte, musste Schuhbeck ins Gefängnis. Nur ein halbes Jahr nach Haftantritt kommt für ihn nun der erste Lichtblick: Schuhbeck soll in den offenen Vollzug verlegt worden sein.
Das will die „Bild“ aus nicht näher genannten Quellen erfahren haben. Dem Blatt zufolge wurde Schuhbeck am Montag in die Justizvollzugsanstalt Rothenfeld in Andechs verlegt. Die in der Nähe des Ammersees gelegene Anstalt erinnert optisch wenig an Gefängnis, sondern eher an einen Gutshof. Und tatsächlich soll Schuhbeck dort auch mehr Freiheit genießen – und als Freigänger das Gefängnis zeitweise verlassen dürfen.
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Gute Führung
Begründet wird die Entscheidung laut „Bild“ mit der guten Führung in seinen ersten Haftmonaten in der JVA Landsberg am Lech. Schuhbeck habe dort sogar freiwillig in der Bücherei gearbeitet. Dass er so schnell verlegt wird, überrascht: Der Star-Koch wurde 2022 zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt, trat die Strafe erst im August 2023 an.
Die Justizvollzugsanstallt Rothenfeld in Andechs, Bayern
© MiS/
In der JVA Rothenfeld hat Schuhbeck nun deutlich weniger Restriktionen als im klassischen Vollzug. Nach Angaben des „Merkur“ dürfen sich die Gefangenen dort frei im Gefängnis bewegen. Mit 101 Insassen ist die Maximalauslatung schon gering, meist ist die Anstalt aber nicht mal zur Hälfte belegt. Das einst als Sommersitz des Herrn von Andechs erbaute Gelände erinnere dadurch eher an ein Internat als an ein Gefängnis, so die Zeitung.
Einen Überblick über seine vorige Haftanstalt sehen Sie im Video.
Alfons Schuhbecks erster Schritt in die Freiheit
Als Freigänger kann Schuhbeck sogar normaler Arbeit nachgehen. Nach Angaben der „Bild“ soll er in der Schubecks Company arbeiten. Die betreibt einen früher dem Koch gehörenden Gewürzladen, der im Rahmen seiner Insolvenz verkauft werden musste. Nach Feierabend muss Schuhbeck aber weiter seine Haft antreten.
Dass die Verlegung beim Koch Hoffnung auf weitere Erleichterungen wecken dürfte, liegt an einem früheren Insassen. Auch der ebenfalls wegen Steuerhinterziehung verurteilte Bayern-Manager Ulli Hoeness wurde einst aus dem geschlossenen Vollzug nach Rothenfeld verlegt, durfte wieder bei seinem Verein arbeiten. Zwei Monate später folgte dann die vorzeitige Entlassung.