Nützlinge: Gut gegen Blattläuse: So locken Sie Marienkäfer in den Garten

Er soll nicht nur Glück bringen, sondern ist ein gern gesehener Nützling im Garten: Marienkäfer fressen mit Vorliebe Blattläuse – und davon bis zu 50 Exemplare an nur einem Tag. Ihre Larven sind sogar noch hungriger und können bis zu 400 Schädlinge vertilgen. Was aber, wenn kein einziger Käfer in der Nähe zu finden ist?

Marienkäfer werden im Frühjahr aktiv, wenn die Temperaturen steigen und sie aus ihrer Kältestarre erwachen. Mit großem Appetit begeben sich die Insekten auf die Suche nach Blattläusen aller Art. Haben sie eine stark befallene Pflanze gefunden, stillen die Weibchen nicht nur ihren Hunger, sondern legen ihre Eier darauf ab. Kurze Zeit später schlüpfen ihre ersten Larven, die bis zur Verpuppung an die 400 Schädlinge an nur einem Tag fressen. Für Gartenbesitzer und -besitzerinnen sind die natürlichen (und kostenlosen) Schädlingsbekämpfer somit ein wahrer Segen – vorausgesetzt, die Tiere finden den Weg in ihre Beete. Ist dem nicht so, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen, um Marienkäfer in Ihren Garten zu locken.

OBI

So wird Ihr Garten attraktiv für Marienkäfer

Natürliche Umgebung

Ein naturnaher Garten ist für Marienkäfer das reinste Paradies. Aus diesem Grund finden sich in akkurat gepflegten, frisch gestutzten und stets gemähten Grünanlagen oft nicht ausreichend Fressfeinde für Blattläuse – denen wiederum völlig egal ist, wie gut (oder schlecht) gepflegt Ihre Beete sind. Möchten Sie Ihren Garten für Marienkäfer attraktiver gestalten, sind dichte Hecken, Bodendecker und eine Wildblumenwiese die bessere Wahl. 

Pflanzen und Pollen

Blattläuse allein reichen nicht immer aus, um Marienkäfer anzulocken. Da die Insekten bestimmte Pflanzen (und ihre Blüten) bevorzugen, ist es ratsam, diese in den Garten zu setzen – wie etwa Ringelblumen, Schafgarbe, Kosmee, Strandflieder, Klatschmohn und Steinkraut. Aber auch die Pollen von Kamille, Minze, Schnittlauch, Dill, Kümmel und Fenchel stehen auf dem Speiseplan der Insekten. Letzteren können Sie im Übrigen auch selbst verzehren. 

Marienkäfer kaufen

Die Larve des Marienkäfers sieht ein bisschen aus wie ein kleiner Mini-Drache
© Navid Linnemann

Wenn keine der genannten Methoden dazu führt, Marienkäfer in Ihren Garten zu locken, gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Im Internet bieten zahlreiche Händler die Insekten zum Verkauf an – genauer gesagt sind die Eier und ihre Larven käuflich zu erwerben. Letztere haben den Vorteil, dass sie einen größeren Appetit mitbringen als die Käfer selbst und somit mehr Blattläuse an einem Tag vertilgen können. Achten Sie jedoch darauf, dass es sich um einheimische Arten handelt. Setzen Sie die hungrigen Larven am besten direkt auf die befallenen Pflanzen.

Eier

Spezieller Trunk

Gibt Ihr Garten nicht genug Platz für Pflanzen her, die Marienkäfer anlocken würden, können Sie auch einen speziellen Trunk herstellen – er soll die Insekten magisch anziehen. Alles, was Sie dafür benötigen, sind 100 Gramm Holunderblüten und ein Liter Wasser: Erhitzen Sie beide Komponenten in einem Topf und lassen das Gemisch anschließend über Nacht gut durchziehen. Danach geben Sie den Trunk durch ein Sieb, verdünnen die Flüssigkeit mit zwei Teilen Wasser und versprühen diese im Garten. Zum Beispiel mit dieser Flasche.

So schaffen Sie Winterquartiere für Marienkäfer

Wie bereits zu anfangs erwähnt, verfallen Marienkäfer in eine Art Winterschlaf, wenn die Außentemperaturen stark sinken. Damit die Insekten in Ihrem Garten bleiben und somit auch im nächsten Frühjahr wieder auf Blattlaus-Jagd gehen, können Sie ihnen geeignete „Schlafquartiere“ an möglichst regengeschützten Plätzen einrichten. Neben Laubhaufen und Baumstümpfen eignen sich auch dichte Büsche und Holzstapel als Versteck. Alternativ dazu können Sie auch ein Insektenhotel bauen oder spezielle Marienkäferhäuser aufhängen. Je mehr Möglichkeiten Sie den Insekten bieten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Ihrem Garten überwintern und im Frühjahr wieder aktiv werden.

Marienkäferhaus

Massenweise Käfer im Herbst? Das steckt dahinter

Nachdem es nicht immer ganz so einfach ist, Marienkäfer in den Garten zu locken, sieht man sie im Herbst plötzlich überall. Es scheint, als würden sich die Tiere zu einer Art Massenversammlung treffen – und keiner weiß so wirklich, was dahintersteckt. Tatsächlich hat die Käferinvasion jedoch einen Grund: Wenn die Temperaturen sinken, treffen sich die Insekten, um gemeinsam einen passenden Unterschlupf für die bevorstehende Überwinterung zu suchen. Nach dem Motto „zusammen ist man weniger allein“. 

Möchten Sie Marienkäfer bei der Suche unterstützen (und somit auch in Ihren Garten locken), können Sie geeignete Winterquartiere im Freien – wie weiter oben beschrieben – schaffen. Bevorzugen die kleinen Krabbler in großer Anzahl Ihren Wohnraum, sollten Sie einen Insektenschutz am Fenster anbringen oder aber die Tiere nach draußen befördern. Hierbei soll ein Staubsauger helfen, mit dem Sie die Insekten auf kleinster Stufe ganz vorsichtig einsaugen und den Beutel danach draußen sofort wieder entleeren, um die Tiere unbeschadet und lebendig in die Freiheit zu entlassen. Alternativ können Sie die Käfer mit einem Glas einsammeln.

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