Mai 2024: Das sind die aktuellen stern-Bestseller des Monats

Jede Woche erscheint der neue stern mit aktuellen Bestsellern: Die in der Printausgabe rezensierten Bücher stellen wir Ihnen einmal im Monat gesammelt auch online vor. 

Etwas verwunderlich ist es schon, dass trotz der zunehmenden Digitalisierung immer noch so viele Menschen „echte“ Lektüre kaufen. Andererseits ist es auch ein gutes Zeichen, dass immer noch so viele Leser ein gutes Buch zu schätzen wissen. Aus diesem Grund finden Sie die stern-Besteller der Printausgaben, die jeden Donnerstag veröffentlicht werden, ab sofort auch online. Hier sind die Belletristik- und Sachbuch-Bestseller aus dem Mai 2024.

Artgerechte Hundeerziehung“ von Daniel Joeres

Artgerechte hundeerziehung

Der Münchner Verlag Arkana versteht sich als „spiritueller Begleiter für Menschen auf der Suche nach Sinn und Erfüllung“. Da Hunde die einzigen Lebewesen sind, die ihre Halter bedingungslos lieben – sorry, all ihr Kaninchen, Hamster und Guppys; Katzen beten lediglich Conserva an, den Gott der geöffneten Dose –, liegt es nahe, einen Ratgeber über ihr Training herauszubringen. Von einem Experten, der nicht nur Profi ist mit Wau-Effekt und Gründer einer Online-Hundeschule mit eigener App und kostenloser Welpenfibel, sondern zudem Humanpsychologe. Schade, dass man den Spaniel, pardon, Daniel, nicht fürs Büro buchen kann. Kollegen hören nicht, wenn man sie ruft. Vorgesetzte zerren ständig an unserer Leine: Artgerechte Erziehung wäre auch hier sinnvoll. Hier gibt es das Buch.

„Im Château“ von Martin Walker

Im Château

Auch im 16. Band der Krimi-Reihe lässt Autor Martin Walker seinen Dorfpolizisten und Hobbykoch Bruno in der südfranzösischen Provinz Périgord ermitteln. In der Stadt Sarlat ist auch im echten Leben viel los. Im Januar gibt’s hier ein Trüffelfest, im Sommer ein berühmtes Theaterfestival. Zu allen Zeiten kann man mit einen Panoramaaufzug in den Glockenturm der Sainte-Marie-Kirche fahren (35 Meter hoch). Und wer beim Schlendern durch die mittelalterlichen Gassen genau hinschaut, erkennt vielleicht Drehorte bekannter Filme wie „Les Misérables“ und „Jeanne d’Arc“ wieder. Tja, da blättert man als Leseratte gierig zu den Bestseller-Listen und bekommt glatt einen Reisetipp obendrauf. Nichts zu danken. Hier gibt es das Buch.

„Bad Summer People“ von Emma Rosenblum

Bad Summer People

Auf Fire Island vor der Küste Long Islands setzte der kollektive Blutsturz ein, als ein Unbekannter ein frühes Manuskript dieses Romans an die Bewohner der New-York-City-Millionärs-Enklave lancierte. Sowohl der Schauplatz Saltaire als auch die Identitäten der Protagonisten liefen noch unter Klarnamen. Die Autorin, selbst Teil der Community dort, durchlebte mit ihrer Familie einen ziemlich unangenehmen Sommer, denn ihre bissige Satire um Mord, Sex und Intrigen ließ alle Beteiligten nicht gut aussehen. Als das Buch über die „Bad Summer People“ dannmit fiktionalisiertem Inhalt herauskam, beschwerten sich einige tatsächlich, dass sie gar nicht darin vorkommen. Klingt auch nach einer guten Serie? Absolut. Amazon hat schon die Rechte gekauft. Hier gibt es das Buch.

„Sorry, aber …“ von Tara-Louise Wittwer

Sorry, aber …

Nach „Dramaqueen“ über die Abwertung von Weiblichkeit hat die Kulturwissenschaftlerin und Influencerin Tara-Louise Wittwer ein neues Sachbuch geschrieben. Darin analysiert sie, warum Menschen sich ständig entschuldigen, und fordert dazu auf, das doch einmal weniger zu tun. Das gilt auch für sie selbst: „Ich habe mich so oft und so lange entschuldigt für das, was ich bin.“ Ein kurzer Blick ins Inhaltsverzeichnis macht auf einige Kapitel neugierig: „Sorry aber … bist du schwanger?“ oder „Mein Online-Leben und die Akzeptanz des Nicht-gemocht-Werdens“ klingen nach guter Unterhaltung. Wem „Die Historie der Entschuldigung“ doch etwas zu ausschweifend geraten ist, der kann weiterblättern. Ohne Entschuldigung. Hier gibt es das Buch.

„Jenseits des Grabes“ von Fred Vargas

jenseits

Schriftstellerin Vargas, die eigentlich Frédérique Audoin-Rouzeau heißt, schreibt seit mehr als 30 Jahren erfolgreiche Krimis. Interviews gibt sie nicht gern, was schade ist, denn wir möchten sie so viel fragen. Sie ist Historikerin und Archäozoologin und forschte zu Pest und Mittelalter, bevor sie „zur Erholung“ mit dem Schreiben begann. Als Mitarbeiterin eines Nationalen Forschungszentrums erfand sie ein Plastik-Cape zum Schutz gegen Vogelgrippeviren. Sie hat einen Sohn, der begabt in Mathe und Physik ist. Und ein enges Verhältnis zu ihrer Zwillingsschwester Joëlle, die Malerin ist: „Wenn wir uns zehn Tage lang nicht gesehen haben, reden wir vier Nächte lang durch.“ Woher wir das wissen? All das hat sie vor vielen Jahren doch einmal preisgegeben, nämlich unserer Kollegin Alice Schwarzer. Hier gibt es das Buch.

„Die Ernährungs-Docs – Unsere 100 besten antientzündlichen Rezepte“ von Matthias Riedl, Viola Andresen, Silja Schäfer, Jörn Klasen

Die Ernährungs-Docs – Unsere 100 besten antientzündlichen Rezepte

Ein wenig unbemerkt und nur durch den NDR bekannt, haben sich diese vier Ärzte zu einer Art Ghostbusters der richtigen Ernährung formiert. Sie gehören zum Small Talk an vielen Marktständen, und Gemüsehändler nicken einfach mal, wenn die Kunden fragen: „Sind die Karotten auch wirklich antioxidativ?“ Dann wissen sie, dass wieder die „E-Docs“ im Fernsehen waren, denn Krankheiten „bleiben viel zu lange unentdeckt, obwohl wir sie mit den richtigen Lebensmitteln frühzeitig im Keim ersticken könnten“, wie die Docs sagen. Das ist rein sprachpflanzlich eine Binse, ein Gewächs von geringem Nährwert – aber mit hohem Flechtwert: Hier reicht’s für 100 Rezepte. Hier gibt es das Buch.

„Save Me: Special Edition“ von Mona Kasten

Save Me: Special Edition

Welten prallen mit Wucht aufeinander, Funken fliegen: Was im wahren Leben meist im Chaos endet, weil sich Gegensätze eben doch nicht dauerhaft anziehen, füttert Buch- und Filmplots von jeher. Deshalb steht New-Adult-Autorin Mona Kasten auch gleich fünfmal auf dieser Liste. In ihrem Bestseller „Save Me“ treffen Millionärserbe James Beaufort („zu arrogant“, „zu attraktiv“) und die schlagfertige Stipendiatin Ruby Bell auf einer Privatschule aufeinander. Es kracht, in vielerlei Hinsicht. Dank der Serienadaption tritt das Kopfkino nun aus den Hirnwindungen hervor. „Maxton Hall – Die Welt zwischen uns“ ist gerade bei Amazon angelaufen. Die deutschen Jungschauspieler Harriet Herbig-Matten und Damian Hardung sind in den Hauptrollen zu sehen. Ähnlich wie bei den aufwendig gestalteten Büchern von Mona Kasten kann man sagen: Ist auf alle Fälle hübsch anzuschauen. Hier gibt es das Buch.

„Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten …“ von Axel Hacke

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten …

Axel Hacke redet gern mal mit seinem Kühlschrank. Er nennt ihn dann „Bosch“ und bezeichnet ihn als einen Freund. Das ist ungefähr die Tonart, in der sich seine Texte bewegen. Manche Menschen konsumieren sie als Medizin gegen hysterische Zeiten. Kann man machen. Man muss allerdings wissen, dass als Nebenwirkung leichter Groll gegen derart ausgeprägte Großonkelhaftigkeit aufkommen könnte, der sich zu regelrechtem Unmut steigern ließe, der dazu führen könnte, dass man nur noch Lust hat, diesen gemütlich vor sich hin brummenden Kühlschrank auf die Straße zu pfeffern, weil unserer Welt mit biedermeierlicher Heiterkeit eben gerade nicht mehr beizukommen ist, verdammte Scheiße, sondern weil sie nichts anderes verdient hat als waschechte Wut – Himmel, Arsch und Zwirn! Hier gibt es das Buch.

„Altern“ von Elke Heidenreich

Altern

„Alle wollen alt werden, niemand will alt sein. Der Widerspruch ist absurd, das Leiden daran real.“ Mit diesen Worten hat der Verlag das neue Buch von Elke Heidenreich angekündigt, und natürlich hat er recht. So sehr, dass Marianne Koch ebenfalls ein Buch übers Altern verfasst hat. Liebe Frau Heidenreich, liebe Frau Koch, eine Bitte: Würden Sie sich für Ihre nächsten Werke noch anderer Absurditäten des Lebens annehmen? Denn in Deutschland herrscht bei vielen Themen dringender Handlungsbedarf, zum Beispiel: „Welt retten. Alle geloben Verzicht, nur bloß noch nicht jetzt gerade.“ Oder: „Spülen. Alle wollen essen, niemand will abwaschen.“ Oder: „Nach dem Tod. Jeder möchte in den Himmel, aber niemand sterben.“ Danke, Ihre stern-Redaktion. Hier gibt es das Buch.

TippWeitere Buchempfehlungen aus der Redaktion finden Sie übrigens auf unserer Themenseite.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das sind die Lieblingsbücher der stern-RedaktionBiografien-Bestseller: Diese sieben Bücher lohnen sichKrimi-Bestseller: Diese sechs Bücher halten Sie in Atem!

 

Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Transparenzhinweis: Penguin Verlag gehört zur Verlagsgruppe Penguin Random House, die wie der stern Teil des Bertelsmann-Konzerns ist.

Verwandte Beiträge