Stationen des Aufbruchs: Bahnhöfe der Welt: Spektakuläre Eisenbahn-Kathedralen und reizvolle Provinzstationen

Seit 1826 im nordenglischen Darlington der erste Bahnhof der Welt eröffnet wurde, hat sich in der Welt der Eisenbahn viel getan. Ein Bildband zeigt besondere Haupt- und Nebenbahnhöfe weltweit.

Große Hauptbahnhöfe werden mit ihren Hallen auch als die Kathedralen des 19. Jahrhunderts bezeichnet. In jenem Jahrhundert boomte der Eisenbahnbau auf so gut wie allen Kontinenten. Es entstanden grandiose Bauwerke, die den mobilen Fortschritt und den Aufbruch in das industrielle Zeitalter symbolisieren.

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Heute können wir auf ein bald 200-jähriges Kapitel der Architekturgeschichte zurückblicken, das nicht nur den Bauten des Schienenverkehrs gewidmet ist. Da sind nur nicht die verglasten Eisenkonstruktionen, wie der nach der Wende beispielhaft renovierte Leipziger Hauptbahnhof, transparente Kreuzungsbahnhöfe wie der Berliner Hauptbahnhof, sondern auch kleine Haltpunkte in der Provinz, über die der österreichische Schriftsteller Karl Kraus so treffend sagte: „Kleine Stationen sind stolz darauf, dass die Schnellzüge an ihnen vorbeifahren müssen.“

Im Münchner Geramond Verlag ist ein Buch erschienen, das die „Bahnhöfe der Welt: Spektakuläre Hauptbahnhöfe und erstaunliche Provinzstationen„, so der Titel, versammelt.

Auf 192 Buchseiten unternimmt der Autor Martin Weltner, der lange als Redakteur beim „Eisenbahn Magazin“ und „Eisenbahn Kurier“ tätig war, eine Weltreise zu den schönsten, schrägsten und abgelegensten Bahnhöfen von Europa über Afrika, Asien und Australien bis nach Nord- und Südamerika.

Neben einigen historischen Aufnahmen zeigt der Bildband die Welt der Bahnhöfe vor allem heute. Durch häufige Luftbilder gewinnen die Leser einen besseren Überblick, wie die Gebäudekomplexe und Schienenstränge mit den Städten verwachsen sind.

Aber Vorsicht: Dieses Buch weckt Fernweh und macht Lust auf Bahnreisen. Wie schrieb schon Joseph Roth, ein Zeitgenosse von Karl Kraus: “ Ich könnte jahrelang zu Hause sitzen und zufrieden sein. Wenn nur nicht die Bahnhöfe wären.“

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