Migration: Fördern & Wohnen kauft nach Mundsburg Tower mehr Immobilien

Um Flüchtlinge unterzubringen, kauft der städtische Betrieb Fördern & Wohnen immer mehr Immobilien. Der spektakuläre Erwerb eines Hamburger Hochhauses hat umfangreiche Sanierungsarbeiten zur Folge.

Nach dem Erwerb eines der drei Hamburger Mundsburg-Türme hat der städtische Betrieb Fördern & Wohnen weitere Immobilien zur Unterbringung von mehreren Hundert Flüchtlingen gekauft. Es handelt sich dabei um ein Gewerbeobjekt in Hamburg-Hamm, ein Wohnungsneubauprojekt in Jenfeld, drei Mehrfamilienhäuser in Eidelstedt und ein weiteres in Wandsbek sowie fünf Reihenhäuser in Allermöhe. Die Überlegungen und Planungen zum Kauf weiterer Immobilien in diesem Jahr seien noch nicht abgeschlossen, teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Andreas Grutzeck mit.

Allein in dem Gewerbegebäude in Hamm kann Fördern & Wohnen 241 Menschen unterbringen. Das Neubauprojekt in Jenfeld umfasst 94 Wohneinheiten, die drei Mehrfamilienhäuser in Eidelstedt bieten 60 Ein-Zimmer-Appartements. Das Haus in Wandsbek ist in elf Zwei-Zimmer-Wohnungen aufgeteilt, in denen 38 Menschen unterkommen können. Die Reihenhäuser in Allermöhe sind kleiner, zwei von ihnen werden bereits als Kinderhaus genutzt.

Unterdessen dauert die Sanierung des vor einem Jahr gekauften Mundsburg-Turms an. Ende Dezember hatten 313 Flüchtlinge eine Unterkunft in dem Gebäude gefunden. Die fast 100 Meter hohe Fassade sei inzwischen komplett eingerüstet, hieß es. Auf Basis der Bauwerksprüfungen sollen Sachverständige nun ein Sanierungskonzept erarbeiten. Vorgesehen ist auch eine energetische Dachsanierung und eine Erneuerung der Versorgungsstränge. Die Wärmeversorgung soll in diesem Monat von Gasheizung auf Fernwärme umgestellt werden.

Zu den Kosten der Ankäufe und Sanierungsarbeiten machte der Senat keine konkreten Angaben. Der Kauf des Mundsburg Towers sei über Kredite finanziert worden, hieß es. Die Sanierungskosten übernehme die Sozialbehörde. Die Linken-Politikerin Carola Ensslen hatte im Oktober die „schleppende Sanierung“ des Hochhauses im Stadtteil Barmbek-Süd kritisiert. Ebenfalls Anfang vergangenen Jahres hatte Fördern & Wohnen ein ehemaliges Tagungshotel im Stadtteil Schnelsen gekauft.

Der städtische Betrieb sieht sich selbst auch als Bauunternehmen, das Unterkünfte und Einrichtungen für Flüchtlinge, Obdachlose und Behinderte sowie Sozialwohnungen baut. Allerdings seien geeignete Grundstücke nur begrenzt vorhanden. „Seit mehreren Jahren verfolgen wir gezielt die Strategie, verstärkt auf Ankäufe zu setzen“, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens. Gekauft würden sowohl Bürogebäude als auch Anlagen für Mietwohnungen und fertige Neubauten.

Anfrage der CDU mit Senatsantwort

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