Kopf verdreht: Warum so viele bei der Partnerwahl falsche Entscheidungen treffen

So manch einer hat sich in der Liebe schon mal gefragt, warum er ständig an den Falschen gerät. Studien analysieren den Grund für eine irrationale Partnerwahl. 

Fast jeder hat in seinem Umfeld eine Person, die stets und ständig an den falschen Partner gerät. Forscher untersuchten in verschiedenen Studien, woran das liegen könnte und kamen zu dem Ergebnis, dass es an der Art liegt, wie wir die Entscheidung für oder gegen die Liebe treffen. 

In mehreren Studien wurde untersucht, wie wir unsere Partnerwahl treffen. Der Forscher Peter M. Todd stellte beim Speeddating fest, dass Menschen, die unter Zeitdruck Entscheidungen für oder gegen das Kennenlernen treffen sollen, eine Diskrepanz zwischen den angestrebten Wünschen und Eigenschaften an einen potenziellen Partner und der getroffenen Wahl entstehen lassen. 

Bei den Männern konnte der Forscher klar definieren, dass sie ihre Auswahl hauptsächlich nach der Optik der Frau trafen. Die Entscheidung der Frauen fiel auch durch optische Attribute des Gegenübers. Es spielte bei ihrer Wahl aber auch eine Rolle, wie sehr derjenige eine Verbundenheit zur Familie und Partner beschreibt. In einer weiteren Studie kam auch der Forscher Alison P. Lenton zu dem Schluss: Je weniger Zeit, desto mehr entscheidet das Optische. 

Online-Dating verschlimmert den Hang zur falschen Partnerwahl

Eine Patt-Situation in Zeiten des Online-Datings und möglicherweise ein Grund, warum es so schwer ist, in der digitalen Welt den passenden Partner zu finden. 

Prognose Dauer Beziehung 6.31

Eine Studie von Lucrezia Savioni untersuchte die Art, wie wir beim Thema Liebe denken, mithilfe der von Kahneman und Tversky erforschten kognitiven Systeme. Hierbei steht das System 1 für schnelle, unbewusste und intuitive Erkenntnisprozesse, die automatisch und emotional ablaufen. System 2 ist ein langsameres, regelbasiertes kognitives System, das bewusst und langfristig orientiert arbeitet. In Sachen Liebe fand der Forscher eine klare Antwort, die lautet, dass die Entscheidungsfindung nach System 1 bei Liebes- und Partnerentscheidungen vorherrscht. Menschen legen mehr Wert auf ihre Gefühle gegenüber potenziellen Partnern als auf rationale Entscheidungen.

Das Magazin „Psychology Today“ schreibt, dass die Scheidungsrate in den USA derzeit bei 40 bis 50 Prozent liegt. Bei zweiten und dritten Ehen sogar noch höher. Psychologen beschreiben in dem Magazin, dass die meisten Menschen bereits im frühkindlichen Alter emotional kognitiv konditioniert werden. Der größtenteils irrationale Prozess bei kleinen Kindern im Verhalten führt zu emotionalen Reaktionen bei anderen Menschen. Es ähnelt der schnellen Funktionsweise von System-1-Erkenntnissen.

Kinder Eltern Untreue 21.54

Dies führt zu irrationalen Liebesentscheidungen auch im Erwachsenenalter. Die Psychologen schreiben: „Unser Eindruck ist, dass Menschen oft nicht in der Lage sind, zu einem rationaleren Typ-2-Entscheidungsstil überzugehen, wenn Emotionen aktiviert werden, wie etwa bei der Partnerwahl.“

In Kurzform kann man sagen, dass bei vielen Menschen das Hirn aussetzt, sobald die Gefühle einsetzen. Dem entgehen kann man nur, in dem man versucht, sich bei Entscheidungen die Partnerwahl betreffend Zeit zu lassen und immer wieder auf den Kopf zu hören. Welche Ziele verfolgt man, welche Wünsche hat man an sein Gegenüber und werden diese auch wirklich erfüllt? Oder schaut man womöglich durch eine rosarote Brille und blendet die Beurteilung durch den Verstand aus? Je emotionaler ein Mensch gesteuert ist, desto schwerer wird es sein, den richtigen Partner zu finden.

Quellen: Psychology Today, Studie Lenton, Studie Savioni

+++ Lesen Sie auch +++

Dating: „Schöne müssen dumm sein“ – die schlimmsten Klischees über Frauen

Beziehung Verhaltensmuster: So schadet das Beziehungsmanagen der Liebe

Studie zeigt: Wer untreue Eltern hatte, neigt selbst zum Fremdgehen

Verwandte Beiträge