„Zerliebtes“: Viel geliebte Kuscheltiere sind nicht für jeden schön, aber für manche das Ein und Alles

Wir nehmen sie mit ins Bett und schleppen sie tagein, tagaus mit uns herum. Manchmal sogar bis über die Pubertät hinaus: unsere Lieblingskuscheltiere. Das hinterlässt Spuren bei ihnen – aber zum Glück macht Liebe ja blind.

Für ihre Reihe „Zerliebtes“ sammelt die Bonner Fotografin Katja Kemnitz Kuscheltiere mit Vergangenheit. Inspiriert dazu hat sie ihre Tochter. Kemnitz erzählt: „Alles begann mit dem Plüschhund meiner großen Tochter. Wauwau hat ein Knopfauge, wurde schon mehrmals genäht und wird dennoch, oder vielleicht auch gerade deshalb, noch sehr geliebt. Auf dem Flohmarkt entdeckte ich seinen Doppelgänger und wollte meine Tochter damit überraschen. Doch die Überraschung ging schief. Der neue Hund wurde abgelehnt: ‚Wauwau ist unersetzbar‘, sagte sie. Nach einer Weile wurde er dann als Wuffi, als kleiner Bruder von Wauwau, angenommen.“

Dieses Hündchen inspirierte zur Serie: Es gehört Katja Kemnitz‘ Tochter

Zerliebt Kuscheltier Hund

Auf die Frage, wie sie es schafft, für ihre Fotoserie genau das zerliebte Modell noch einmal neu zu finden, antwortet Kemnitz: „Das ist wirklich das Schwierigste an dem Projekt, denn zerliebte Kuscheltiere gibt es sehr viele, aber den Doppelgänger zu finden, ist nicht so leicht. Google ist da eine gute Hilfe, einige Tiere habe ich so auf Ebay und bei anderen Verkaufsplattformen gefunden. Je älter ein Tier ist, umso schwieriger wird die Suche. Außer bei Markentieren wie Steiff, Käthe Kruse etc. Da habe ich oft Glück. Viele Tiere haben jedoch neuwertig einen unglaublichen Sammlerwert. Den Doppelgänger für eine zerliebte Katze konnte ich deshalb trotz Fund noch nicht kaufen, denn die Auktionen enden immer irgendwo bei 200 Euro. Die meisten meiner Modelle kommen bisher beide von den Besitzern selbst. Oft kaufen Eltern das Tier für die Kinder nach, wenn es sehr geliebt wird. Auch aus Angst, es könnte irgendwann verloren gehen, als Ersatz. Die Kinder merken den Unterschied jedoch immer. Neu riecht einfach anders und sieht eben doch anders aus. Deshalb werden die Doppelgänger kaum bespielt und bleiben gut erhalten, während die alten langsam auseinanderfallen. Eine junge Frau bekam ihren Doppelgänger zum 18. Geburtstag, die Eltern fanden ihn durch Zufall und nahmen ihn sofort mit. An Stofftieren hängen einfach sehr viele Kindheitserinnerungen und sie haben für viele Menschen auch im Erwachsenenalter noch hohen Wert.“

Katja Kemnitz will ihre Kuscheltier-Reihe noch fortsetzen und braucht Nachschub. Wer ihr ein geliebtes Tier für ein Foto zur Verfügung stellen möchte, kann über ihre Website Kontakt zu der Fotografin aufnehmen.

Bei Markenprodukten wie diesem Affen von Steiff ist es leichter für Katja Kemnitz, zu dem „zerliebten“ Original das neue Pendant zu finden

Zerliebt Kuscheltier Affe

Geschrumpft, abgemagert und angegraut: das Schicksal des Eisbären – wie ein Blick in die eigene Zukunft

Zerliebt Kuscheltier Eisbär

Das flauschige Gelb ist ebenso gewichen wie das Orange der Entenfüße und des Schnabels: Dieses Küken hat etwas erlebt!

Zerliebt Kuscheltier Ente

Aus dem strammen älteren Herrn scheint hingegen ein sportliches junges Füchslein geworden zu sein

Zerliebt Kuscheltier Fuchs

Der Harlekin ist erwachsen geworden, aber nicht unglücklich

Zerliebt Kuscheltier Harlekin

Vor und nach dem Ostergeschäft – könnte man vermuten

Zerliebt Kuscheltier hase

Ein Lätzchen scheint dieser fesche Monchhichi-Bursche nicht mehr zu brauchen

Zerliebt Kuscheltier Monchichi

Die Arme sind ein wenig geschrumpft, die weiße Schleife hat an Spannung nachgelassen, aber: Wen stört’s?

Zerliebt Kuscheltier Rot

Vor und nach der Schur? Nein! Vor und nach einem wundervollen Leben.

Zerliebt Kuscheltier Schaf

Ziemlich dünn ist dieses Püppchen geworden und ganz schön ausgeblichen. In manchen Augen: schöner denn je!

Zerliebte Kuscheltiere Puppe

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