„Ich heirate eine Familie“ oder „Zwei Münchner in Hamburg“ mit Uschi Glas und Elmar Wepper – diese 80er-Kultserien gibt es in der Mediathek.
Die gemeinsame Mediathek von ARD und ZDF hält so manches Nostalgie-Schätzchen für Serien-Fans bereit. Ein Highlight aus einem erfreulichen und gleichzeitig traurigem Anlass ist „Zwei Münchner in Hamburg“ (1989-1993, ZDF). Doch der chronologischen Reihe nach.
„Ein Herz und eine Seele“ (1973-1976, Das Erste)
Die Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“ thematisiert auf satirische Weise das Zusammenleben einer westdeutschen Familie in den 1970er Jahren. Die Handlung spielt in einer Reihenhaussiedlung in Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt in Wattenscheid. Behandelt werden Alltagsthemen und vor allem das Aufeinandertreffen der konservativen Einstellung der Eltern Alfred (Heinz Schubert) und Else Tetzlaff (Elisabeth Wiedemann, Helga Feddersen) mit den idealistischen Ansätzen der 68er-Bewegung, die von ihrer Tochter Rita (Hildegard Krekel) und dem aus der DDR stammenden Schwiegersohn Michael (Diether Krebs, Klaus Dahlen) vertreten werden.
Mit diesem kammerspielartigen Format wurde die Sitcom ins deutsche TV eingeführt. Damit war sie ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte des Fernsehens. Zudem war es die erste Serie, die sich mit den politischen Ereignissen der damaligen Zeit auseinandersetzte.
„Ich heirate eine Familie“ (1983-1986, ZDF)
Die Kultserie „Ich heirate eine Familie“ wird bis heute regelmäßig rund um die Weihnachtszeit wiederholt.
Erzählt wird darin die Geschichte von Angelika „Angi“ Graf (Thekla Carola Wied), die als geschiedene Mutter mit ihren drei Kindern in West-Berlin lebt und in einer Kindermoden-Boutique arbeitet. Durch ihre Freunde Bille (Maria Sebaldt) und Alfons Vonhoff (Herbert Bötticher) lernt sie den Werbegrafiker Werner Schumann (Peter Weck) kennen und verliebt sich in ihn. Nachdem Angi ihre Kinder verheimlicht hatte, erzählt sie Werner doch von ihnen. Er beschließt, sie alle zu heiraten. Die neue Familie erlebt gemeinsam typische Familienabenteuer wie den Verlust von Haustieren, den ersten Liebeskummer und Hochzeiten im Freundeskreis.
„Die Schwarzwaldklink“ (1985-1989, ZDF)
„Die Schwarzwaldklinik“ war ein absoluter Gassenfeger mit wöchentlich bis zu 28 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern (damals ein Marktanteil von 60 Prozent). Als Außenkulisse für die fiktive Schwarzwaldklinik diente das 1913/1914 erbaute Klinikgebäude Carlsbau im Glottertal bei Freiburg im Breisgau.
Inhaltlich dreht sich die Serie um Professor Klaus Brinkmann (Klausjürgen Wussow), der als Chefarzt in seine Heimatstadt zurückkehrt und sich mit seinem Sohn Dr. Udo Brinkmann (Sascha Hehn) sowie der Krankenschwester Christa Mehnert (Gaby Dohm) auseinandersetzt. Neben dem Beziehungsgeflecht der Brinkmann-Familie werden auch andere Mitarbeiter der Klinik und Personen aus ihrem privaten Umfeld einbezogen. In der ersten Staffel steht die Beziehung zwischen Klaus und Christa im Mittelpunkt, die schließlich heiraten und einen Sohn bekommen. Klaus erleidet jedoch einen Herzinfarkt …
„Das Erbe der Guldenburgs“ (1987-1990, ZDF)
„Das Erbe der Guldenburgs“ dreht sich um das Leben der fiktiven deutschen Adelsfamilie von Guldenburg. Angeführt vom Familienoberhaupt Martin Graf von Guldenburg (Karl-Heinz Vosgerau) lebt die Familie auf Schloss Guldenburg und besitzt ein Gestüt und eine Bierbrauerei. Von den finanziellen Schwierigkeiten weiß nur der Graf. Die rivalisierende Familie Balbeck um Jan Balbeck (Sigmar Solbach) versucht, sich den Besitz der Guldenburgs anzueignen. Als der Graf bei einem Autounfall stirbt, erkennen seine Hinterbliebenen – seine zweite Ehefrau Gräfin Christine von Guldenberg (Christiane Hörbiger), ihre beiden gemeinsamen Kinder sowie zwei erwachsene Kinder aus seiner ersten Ehe -, dass die Familie kurz vor dem Ruin steht.
In weiteren Rollen zu sehen sind unter anderem: Brigitte Horney als Hertha Gräfin von Guldenburg, Iris Berben als Evelyn Lauritzen, Katharina Böhm als Susanne „Nane“ Komtess von Guldenburg, Ruth Maria Kubitschek als Margot Balbeck und Alexander Wussow als Tobias Kröger.
„Zwei Münchner in Hamburg“ (1989-1993, ZDF)
Nach „Polizeiinspektion 1“ (1977-1988) und „Unsere schönsten Jahre“ (1983-1985) folgte mit „Zwei Münchner in Hamburg“ (1989-1993) der dritte große Serien-Hit mit dem damaligen TV-Traumpaar Uschi Glas (79) und Elmar Wepper (1944-2023). Schauspielerin Uschi Glas feiert am 2. März ihren 80. Geburtstag, ein schöner Anlass, in Serienerinnerungen zu schwelgen – dass Publikumsliebling Elmar Wepper am 31. Oktober 2023 überraschend in München verstorben ist, ist der traurige Anlass.
Darum geht’s in „Zwei Münchner in Hamburg„: Julia Heininger (Uschi Glas), Abteilungsleiterin in der Bayernbank in München, wird nach Hamburg versetzt, wo sie die Bankfiliale leiten soll. Anfangs ist sie nicht begeistert, da sie vermutet, dass ihr bayerischer Kontrahent Dr. Ralf-Maria Sagerer (Elmar Wepper) dahintersteckt. Ihre Feindschaft wird verstärkt, als er nach Hamburg geschickt wird, um ihre Investitionen zu überwachen. Julia zieht mit ihrem Sohn Maxl (Florian Stubenvoll) und Haushälterin Fanny (Enzi Fuchs) in ein Haus und freundet sich mit dem Nachbarn, Feinkosthändler Alfred Haack (Heinz Reincke), an. Als sie auch Ralf, ihren vermeintlichen Widersacher, besser kennenlernt, entwickelt sie Gefühle für ihn.
Und das sind bei Weitem nicht die einzigen Retro-Serien, ein Blick in die Mediatheken lohnt sich: „Die Wicherts von Nebenan (1986-1991), „Der Landarzt“ (1987-2013, ZDF), „Forsthaus Falkenau“ (1989-2013) und mehr gibt es dort zu entdecken.