Jason Derulo spricht im Interview über die Gründe für seine lange Pause und die Zusammenarbeit mit Michael Bublé.
Jason Derulo (34) veröffentlicht nach neun Jahren wieder ein Studioalbum. Nach seiner Platte „Everything Is 4“ von 2015 erscheint am 16. Februar „Nu King“. „Ich hatte lange Zeit nicht das richtige Team um mich herum“, erzählt der US-Sänger im Interview mit spot on news über die Gründe für die lange Album-Pause. „Ich habe mich nicht auf Augenhöhe mit dem Label gefühlt und war nicht bereit, ein komplettes Werk dort zu veröffentlichen. Man legt etwas Wertvolles in die Hände von Leuten und muss ihnen dabei vertrauen können.“
Jason Derulo: „Ich musste viel ertragen“
Mit seinem fünften Studioalbum wollte der Sänger etwas Besonderes schaffen, „dass dem Test der Zeit standhält, aber auch etwas ist, was ich selbst gerne hören will“. Zum Titel des Albums, der nicht nur an seinen Sohn Jason King (2) erinnert, erklärt Derulo: „Ich spreche oft mit Menschen, die mir nahe stehen, darüber, dass ich immer mehr den Platz einnehme, an dem ich mich schon immer gesehen habe. Ich habe diese Vorstellung davon, wer Jason Derulo ist, und ich habe das Gefühl, dass ich 2024 an diese Stelle treten werde.“ Im letzten Jahr habe sich der Musiker in seinen „Kokon“ zurückgezogen und sich auf das, was kommen wird, bestens vorbereitet.
Das Cover, auf dem Derulo mit einer goldenen Dornenkrone zu sehen ist, hat ebenfalls eine tiefere Bedeutung für den Sänger: „In meiner Familie, in meinem Leben, wurde mir eine Menge Last auferlegt. Ich musste viel ertragen, und ich musste es mit einem Lächeln im Gesicht tun und weitermachen und mich weiter anstrengen. Es gab Zeiten, in denen die Leute versucht haben, mich niederzureißen und mich gewissermaßen symbolisch zu kreuzigen.“ Auf dem Album zeige er deshalb auch seine verletzliche Seite und viele Facetten, die seine Fans bisher noch nicht von ihm gehört hätten. „Ich freue mich sehr darüber. Es fühlt sich neu an. Es fühlt sich frisch an.“ Um den Fans eine besondere Freude zu bereiten, präsentiert der Sänger stolze 27 Tracks auf dem Album. Neben der neuen Musik wollte Derulo einigen seiner älteren Hits, „die bisher nur als Singles zu hören waren, endlich ein Zuhause geben“.
Das schätzt der Sänger an Michael Bublé
Zu den neuen Songs zählt wiederum „Spicy Margarita“, eine Kollaboration mit Michael Bublé (48). Gemeinsam haben sie Dean Martins „Sway“, das Bublé bereits erfolgreich coverte, einen neuen Anstrich verpasst. Die Idee, dem Song einen moderneren Sound zu verleihen, haben die Musiker, die erstmals zusammenarbeiteten, gemeinsam entwickelt. „Michael ist großartig“, schwärmt Derulo über seinen Kollegen. „Auf der einen Seite ist er einer der talentiertesten Menschen der Welt, und auf der anderen Seite weiß er, wie man sich amüsiert und Witze macht. Da sind wir uns sehr ähnlich.“
Durch das Lied hat Derulo auch Gefallen an dem titelgebenden Getränk bekommen. „Spicy Margarita hatte ich nicht auf dem Schirm, bevor ich den Song schrieb. Seitdem habe ich einige probiert, manche waren der Knaller, andere weniger (lacht). Man braucht die richtige Menge an Schärfe.“ Und was gehört für den Musiker noch zu einer guten Partynacht? „Es sollten mehr Frauen als Männer da sein. Frauen wissen, wie man sich amüsiert. Und ich mag einen DJ, der es versteht, verschiedene Genres miteinander zu kombinieren, und der sein Publikum kennt und weiß, wie es tickt.“
Die Tour wird ein „verrücktes Spektakel“
Seine Hits wie auch die neue Musik wird Jason Derulo bald auf die Bühne bringen. Eine internationale Tour führt ihn bis Juni 2024 durch ganz Europa, im März macht er auch sechs Mal in Deutschland Halt. „Ich liebe Deutschland, die Konzerte dort werden einen großen Teil der Tour ausmachen“, erzählt der Sänger. „Ich will wirklich etwas mitbringen, das anders ist als alles, was die Leute je zuvor gesehen haben. Ich habe einige der besten Tänzer und Musiker der Welt dabei, es wird ein verrücktes Spektakel.“Eine zweistündige Show mit rund 30 Songs beinahe jeden Abend zu performen, benötigt einiges an Vorbereitung und Disziplin, erklärt Derulo, der derzeit acht Stunden pro Tag für die Tour probt. „Ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören. Als ich jung war, habe ich einfach mein Ding gemacht. Ich feierte auf After-Partys und ging in Clubs, es war verrückt. Heute weiß ich, dass man mit allem außerhalb der Show ebenso vorsichtig sein muss. Zu viel reden und selbst lachen beansprucht die Stimmbänder. Es ist das schlimmste Gefühl auf der Welt, nicht die volle Kontrolle über die Show und die eigene Stimme zu haben.“Auf Konzertreisen versuche er zudem, sein Leben so weit wie möglich miteinzubringen, um sich wohlzufühlen. „In meiner Garderobe brauche ich etwas Grünes um mich herum. Ich mag Teppiche, die Beleuchtung muss stimmen und ich habe gerne Kerzen. Ich mag es, wenn alles schön ist.“ Und was fehlt ihm auf Tour am meisten? „Natürlich vermisse ich die Familie. Aber dieses Mal kann ich meinen Sohn zu bestimmten Terminen auf der Tournee mitnehmen.“