Kinostart von „Challengers – Rivalen“: Ein verschwitztes Tennis-Liebesdreieck

Zwei Rivalen, eine Frau, ein Match: „Challengers – Rivalen“ handelt von einer aufregenden Dreiecksbeziehung in der Tennis-Welt.

Jeder, der schon einmal ein Tennis-Spiel verfolgt hat, weiß, wie lange sich ein Match ziehen kann – bei „Challengers – Rivalen“ streckt sich die nervenaufreibende Sache über 13 Jahre. Regisseur Luca Guadagnino (52) zeichnet in seinem neuen Kinofilm (ab 25. April) die Rivalität zweier Tennisspieler nach – auf und abseits des Tennis-Courts.

Art Donaldson (Mike Faist) und Patrick Zweig (Josh O’Connor) sind zwei aufstrebende Jung-Tennisprofis, Zimmernachbarn und beste Freunde. Als jedoch Tennis-Wunderkind Tashi Duncan (Zendaya) in ihr Leben tritt, werden sie zu Rivalen. Es entwickelt sich ein aufregendes Liebesdreieck.

13 Jahre später ist Tashi nicht nur mit Art verheiratet, sondern auch dessen Trainerin, nachdem sie ihre eigene Karriere wegen einer Verletzung auf Eis legen musste. Er hat eine erfolgreiche und lukrative Tenniskarriere hinter sich. Patrick ist aus dem Leben der beiden verschwunden – bis es im Finale eines „Challengers“-Turniers zum Aufeinandertreffen zwischen den einstigen Kumpels kommt. Während die beiden als Jugendliche noch um Tashis Handynummer spielten, scheint es, als spielten sie jetzt um ihr Herz.

Luca Guadagnino macht Tennis erotisch

„Call Me by Your Name“-Regisseur Luca Guadagnino setzt in „Challengers – Rivalen“ auf kraftvolle Schnitte und lässt die Kamera manchmal dem Ball so folgen, dass es fast so aussieht, als würde sie selbst über das Netz hin und her fliegen. Der Film erzählt die Geschichte dabei im Zickzack durch die Vergangenheit – in kaum einem Film standen bisher wohl so oft Worte wie „Dreizehn Jahre zuvor“ oder „Drei Monate zuvor“ auf der Leinwand.

Die Dreiecksbeziehung und das gegenwärtige Tennis-Match gehen dabei Hand in Hand: Ist der eine Spieler im Satz vorne, hat er im Rückblick Glück in der Liebe. Verliert er im Spiel, so entwickelt sich die Beziehung gegenteilig. Und so spielen die beiden vier Sätze – bis es zum „Deuce“ kommt. Guadagnino ist bekannt für seine Fähigkeit, die banalsten – oder gar unappetitliche – Situationen darstellen zu können, als seien sie die ästhetischste oder erotischste Sache der Welt. Was ihm in „Call Me by Your Name“ mit der berüchtigten Pfirsich-Szene gelang, wiederholte er in „Challengers“ nun mit Churros und Schweißtropfen.

Alle drei Hauptdarsteller brillieren

Hauptdarstellerin Zendaya (27), die den Film auch mitproduzierte, festigt mit ihrer Darstellung der Tennisspielerin und -trainerin Tashi ihren Status als geborenen Filmstar. Sie bewegt sich zwischen entschlossener und cooler Härte und der schwebenden Anmut einer Ballerina auf dem Platz.

Mike Faist (32, „West Side Story“) spielt Art Donaldson als übermäßig höflichen, analytischen Spieler und Menschen. Josh O’Connor (33, „The Crown“) verkörpert Patrick Zweig hingegen als lockeren Spieler mit einem großspurigen, rockstarähnlichen Auftreten auch außerhalb des Courts. Sie sind „Fire and Ice“, zwei Seiten derselben Medaille – und funktionieren deshalb so gut sowohl als Rivalen als auch beste Freunde. Oder vielleicht sogar mehr als das?

Fazit

Regisseur Luca Guadagnino selbst bezeichnete Tennis als langweiliges Spiel. Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – ist es ihm gelungen, vor der Kulisse des Sports einen erotisch aufgeladenen, kompliziert konstruierten und stilvollen Kinofilm zu erschaffen. „Challengers“ ist ein Genuss auf Schritt und Tritt. Und selten sah Schwitzen so sexy aus.

Verwandte Beiträge