Seit Jahren nimmt die Gewalt gegen Einsatzkräfte zu. 2023 registrierte die Polizei 1303 tätliche Angriffe und Widerstandshandlungen. Die FDP fordert deshalb vor allem eines.
Die Zahl der Gewaltdelikte gegen Polizistinnen und Polizisten in Schleswig-Holstein ist 2023 erneut gestiegen. Die Polizei registrierte 1303 Widerstandshandlungen und tätliche Angriffe gegen Einsatzkräfte (2022: 1256), wie aus einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP hervorgeht. Darunter waren 635 Widerstandshandlungen und 668 tätliche Angriffe. Daneben gab es im vergangenen Jahr 6 einfache und 26 gefährliche Körperverletzungen sowie einen Totschlag.
„Die Zahl der Angriffe gegen Polizeibeamte erreicht seit Jahren mal wieder einen traurigen Höhepunkt“, sagte der FDP-Innenpolitiker Bernd Buchholz. Das Land müsse bei Präventionsmaßnahmen besser werden. „Zumal sich die Zahl der Tage, an denen Beamte dienstunfähig waren, im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt hat. Das spricht dafür, dass es sich bei den Angriffen um mindestens mittelschwere Taten handeln muss.“ 2023 waren Beamtinnen und Beamte nach einer Verletzung durch Gewalt gegen Einsatzkräfte insgesamt 1007 Tage dienstunfähig (2022: 466).
2023 wurden nach Angaben der Landesregierung 432 Beamtinnen und Beamte bei Widerstandshandlungen verletzt, 7 von ihnen schwer. In 33 Fällen wurden Polizistinnen und Polizisten bei Einsätzen außerhalb des Landes verletzt. „Unsere Polizeibeamten im Land müssen vor solchen Angriffen besser geschützt werden“, sagte Buchholz. „Nicht nur zugunsten der eigenen Gesundheit, sondern auch, weil die Personalsituation bei der Polizei auch ohne Dienstausfälle schon angespannt genug ist.“