Keine versteinerten Knochen, sondern die Lebensspur eines unbekannten Erzeugers: Das Fossil des Jahres wurde vor Jahrzehnten erstmals im Thüringer Wald entdeckt und gibt der Forschung noch Rätsel auf.
Es sieht aus wie ein unscheinbarer Abdruck im Stein, aber das Spurenfossil beschäftigt die Fachwelt: Mit „Tambia Spiralis“ hat die Paläontologische Gesellschaft erstmals ein sogenanntes Spurenfossil zum Fossil des Jahres gemacht. Eine Präsentation des Fossils für Interessierte haben Experten für den Tag der Erde am Montag im Schloss Ehrenstein in Ohrdruf geplant, wie der Unesco Global Geopark Thüringer Inselsberg – Drei Gleichen mitteilte. Dort in der Nähe liegen die Steinbrüche am Bromacker, wo „Tambia Spiralis“ vielfach zu finden ist.
Bei einem Spurenfossil handelt es sich Experten zufolge um eine Art Abdruck im Sedimentgestein, der dort durch Lebewesen in lange vergangener Urzeit hinterlassen wurde. „Tambia Spiralis“ ist demnach ein kleines, meist spiralförmig angelegtes Spurenfossil. Es sei erstmalig in den Steinbrüchen am Bromacker entdeckt und beschrieben worden. Inzwischen sind die für das Zeitalter des Perms (vor etwa 295 bis 250 Millionen Jahren) typischen Spuren auch aus anderen Regionen bekannt.
Ein Rätsel für die Wissenschaft bleibt, was diese Spuren verursacht hat. So könnte es sich laut Paläontologischer Gesellschaft um eine Fraß-, Weide-, Wohn- oder Brutspur handeln. Ein wurmartiges Lebewesen oder auch Insekten werden als Erzeuger diskutiert.
Die Paläontologische Gesellschaft kürt seit 2008 das Fossil des Jahres. Unter anderem wurde dieser Titel schon den Überresten des Brachiosaurus und des Urvogels Archäopteryx zuteil.
Paläontologische Gesellschaft über das Fossil des Jahres 2024