Das griechische Parlament hat die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe beschlossen. 176 Abgeordnete stimmten am Donnerstagabend nach zweitägiger Debatte für die Gesetzesänderung, die gleichgeschlechtlichen Paaren standesamtliche Trauungen ermöglicht und ihnen auch das Recht auf Adoption gewährt. 76 Parlamentarier votierten dagegen und zwei weitere enthielten sich.
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, der die Reform vorangetrieben hatte, sprach nach dem Votum von einem „Meilenstein für die Menschenrechte“. Die Entscheidung spiegele „das heutige Griechenland wider: ein fortschrittliches und demokratisches Land, das leidenschaftlich an den europäischen Werten festhält“. schrieb der konservative Politiker im Onlinedienst X (früher Twitter).
Griechenland wird somit zum ersten christlich-orthodoxen Land, das die Adoption für gleichgeschlechtliche Eltern legalisiert. Weltweit war dies bislang in 36 Ländern möglich, darunter 16 EU-Staaten.
Mitsotakis hatte Anfang Januar angekündigt, den Gesetzesentwurf ins Parlament einzubringen – trotz Bedenken innerhalb seiner eigenen Partei Nea Dimokratia und ungeachtet des Widerstands der einflussreichen griechisch-orthodoxen Kirche. Die linke Oppositionspartei Syriza und andere kleinere Parteien befürworteten die Reform hingegen.