Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen möchte etwas gegen die verrohte Sprache in sozialen Medien unternehmen und postet Hassnachrichten, die ihr geschickt wurden. Einige der Beiträge machen sprachlos.
Mette Frederiksen, 46, wünscht sich eine Debatte über den Umgangston in sozialen Medien. Die amtierende Ministerpräsidentin veröffentlichte zur Verdeutlichung ihrer Kritik mehrere Hassbotschaften, die sie selbst nach eigenen Angaben bekommen hat. Der raue Ton in sozialen Medien sei nichts Neues, schrieb sie am Sonntag bei Instagram. „Schikane, Sexismus, Beschimpfungen, Hass und Drohungen.“ Leider gehöre das für viele zum Alltag. Das beunruhige sie zutiefst.
Dänemarks Regierungschefin möchte, dass andere es ihr gleichtun
Frederiksen berichtete von jungen Menschen, die bei Castingshows mitmachen und rassistische und hasserfüllte Nachrichten bekämen, von Journalisten, Forschern und Beamten, die bedroht würden, von Sportlern und Politikern.
Sie selbst habe in letzter Zeit viele Hassbotschaften und Drohungen erhalten, schrieb sie weiter. Und zwar in einem Umfang, wie sie es vorher nicht erlebt habe. Als Regierungschefin brauche man natürlich ein hohes Maß an Toleranz, aber es gebe Kommentare, die so heftig seien, dass niemand sie hinnehmen solle. Sie gebe einige der Kommentare wieder, die sie erhalten habe.STERN PAID 28_23 Soziale Medien Titel_0616
Zu lesen sind Phrasen wie „Hast Du in letzter Zeit zu viel Babyblut getrunken?“, „Schlampe“, „Terroristin“, „Mette Völkermord“, „Teufel“, „Fick deine Mutter“ und etliche weitere, die allesamt unter die Gürtellinie gehen.
Vielleicht hätten andere den Mut, derartige Erfahrungen mit Beleidigungen auch öffentlich zu machen, schreibt Frederiksen. Dann könne man eine Debatte darüber führen, wie man miteinander sprechen wolle.