Kleingärten waren einst hoch begehrt und schwer zu bekommen. Heute herrscht teils Leerstand. Die Linke fordert vom Land Hilfe für die Freizeitgärtner. Auch Unterstützung für neue Konzepte sei gefragt.
Angesichts des Leerstands von Kleingärten besonders in ländlichen Regionen will Sachsen-Anhalts Linken-Landtagsfraktion den Vereinen helfen. Sie bräuchten Unterstützung, um die Parzellen und das Vereinsleben modern zu gestalten. Denkbar seien etwa neue Formen von Gemeinschafts- und Generationengärten oder Streuobstwiesen, die von Kitas, Horten, Schulen und sozialen Einrichtungen genutzt werden könnten. Einen entsprechenden Antrag bringt die Fraktion für die kommende Landtagssitzung ein.
Jüngsten Zahlen zufolge gibt es innerhalb des Landesverbandes der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt rund 97.100 Parzellen, davon würden etwa 80.600 bewirtschaftet. Die Leerstandsquote betrage 17 Prozent.
Die agrarpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, Kerstin Eisenreich erklärte: „Kleingärten sind unverzichtbar für das soziale Miteinander und für kostengünstige Erholung. Kleingärten sind grüne Oasen, die wichtige ökologische Funktionen übernehmen: Sie binden Schadstoffe, sorgen für Schatten und Abkühlung und dienen als Wasserspeicher sowie Rückzugsort für zahlreiche Arten.“ Kleingärtner im Land bräuchten mehr Wertschätzung für ihre vielfältigen Beiträge zur Reduzierung von CO2 und zum Erhalt von Frischluftschneisen.
Eisenreich betonte, der Pachtzins müsse sozialverträglich gestaltet werden. „Wir fordern ein ganzheitliches Vorgehen, um den Leerstand zu senken, zum Beispiel durch Umnutzung einzelner Leerstandsparzellen in Blühwiesen, Streuobstflächen oder Gemeinschaftsgärten, von denen sowohl die öffentliche Hand als auch Kleingartenvereine profitieren.“ Bestehende Förderprogramme müssten überprüft werden. In den kommenden Haushaltsverhandlungen sollen eine Million Euro pro Jahr zur Förderung von Umbaumaßnahmen für das Kleingartenwesen eingeplant werden.
Antrag der Linken-Landtagsfraktion zum Kleingartenwesen