Weil er den Tresor seiner Bank ausräumte, hat ein junger Bankangestellter eine Jugendstrafe von drei Jahren bekommen. Außerdem ordnete das Landgericht München I am Donnerstag Wertersatz für die Beute in Höhe von 735.500 Euro an, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Das Gericht stellte eine enorme kriminelle Energie bei dem 21 Jahre alten Mateusz Z. fest.
Z. hatte das Geld dem Urteil zufolge im Juli 2022 aus dem Tresorraum der in einem Münchner Vorort gelegenen Bank gestohlen. Er bestellte demnach im Vorfeld der Tat als Angestellter eine hohe Bargeldsumme, um die Beute zu vergrößern. Nach dem Diebstahl soll Z. das Geld an einen derzeit allerdings noch unbekannten Mittäter übergeben haben.
Der Diebstahl wurde kurz nach der Tat entdeckt, Z. konnte aber zunächst flüchten. Er soll mindestens einen Helfer gehabt haben, in seinem Freundeskreis stellte der Vorsitzende Richter den Angaben zufolge mehr straffällig gewordene Freunde als straffällig unauffällige fest.
Z. hatte sich sieben Monate nach seiner Flucht gestellt. Das Gericht begründete die Verurteilung mit dem Vorliegen schädlicher Neigungen – Z. kenne zwar Regeln, verneine aber ihre Anwendbarkeit auf ihn selbst in ausgewählten Fällen.
Zu seinen Lasten wertete das Gericht auch seine große kriminelle Energie. So habe er die Schwächen des Systems der Bank ausgekundschaftet und ausgenutzt. Der Schaden sei enorm hoch, der Anteil an der Beute für den Angeklagten allerdings deutlich geringer gewesen.