Mit der Corona-Pandemie schossen die Förderungen der L-Bank in die Höhe. Nun geht das Fördervolumen wieder zurück. Es bleibt in konjunkturell schwierigen Zeiten aber auf hohem Niveau.
Unternehmen, Familien und Kommunen aus dem Südwesten haben sich im vergangenen Jahr insgesamt weniger stark von der landeseigenen L-Bank fördern lassen als im Jahr zuvor. Die Fördersumme lag mit 13,1 Milliarden Euro rund 19 Prozent unter dem Rekordhoch aus dem Jahr 2022 mit 16,1 Milliarden Euro, wie das Kreditinstitut mit Sitz in Karlsruhe am Freitag mitteilte. Im Vorjahr hatten die Corona-Hilfen allerdings noch einen großen Anteil an der Fördersumme, 2023 spielten sie kaum noch eine Rolle.
Das vierte Krisenjahr in Folge mit hohen Zinsen, hoher Inflation und hohen Material- und Rohstoffpreisen habe sich bei der Nachfrage nach den Programmen der L-Bank bemerkbar gemacht, hieß es laut Mitteilung. Dennoch bewege sich das Fördergeschäft weiter auf hohem Niveau. „Trotz konjunkturbedingter Investitionszurückhaltung schauen wir auf ein gutes Förderjahr 2023 zurück“, sagte L-Bank-Chefin Edith Weymayr laut Mitteilung. Es sei der Bank gelungen, die baden-württembergische Wirtschaft in der Krise zu stabilisieren.
„Auch 2024 wird kein einfaches Jahr“
„Auch 2024 wird kein einfaches Jahr“, sagte L-Bank-Chefin Weymayr. Sie gehe aber davon aus, dass es dem Kreditinstitut gelinge, „Unternehmen mit guten Förderanreizen und Modifikationen an einzelnen Förderprogrammen zu motivieren, weiter in die Transformation und in die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Technologien zu investieren“.
Einen Rückgang verzeichnete die L-Bank 2023 zum Beispiel bei der Mietwohnraum- und Wohneigentumsförderung. Hier sanken die Fördergelder von 2,1 Milliarden Euro auf gut 1,5 Milliarden Euro. „Damit spiegelt sich die extrem schwache Baukonjunktur auch im Fördergeschäft der L-Bank wider“, hieß es laut Mitteilung. Auch in den drei großen Transformations- und Investitionsprogrammen ging die Fördersumme von 1,7 Milliarden Euro auf 1,4 Milliarden Euro zurück.
Die Nachfrage nach dem Liquiditätskredit ging hingegen deutlich nach oben. Sie stieg von 120 Millionen Euro auf ein Rekordhoch von mehr als 400 Millionen Euro, wie die L-Bank mitteilte. Ein Rekordjahr habe es 2023 auch beim Elterngeld mit Zusagen in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro gegeben.