Der Tesla Cybertruck steht wegen unterschiedlicher Unzulänglichkeiten immer wieder in der Kritik. Doch nun scheint es ein veritables Sicherheitsproblem zu geben. Nach Berichten, dass das Strompedal unter Umständen festhängen kann, soll der Hersteller die Auslieferung zunächst gestoppt haben.
Tesla-Fans haben alle Hände voll zu tun, um den neuesten Wurf ihrer Lieblingsmarke vor der massiven öffentlichen Kritik zu verteidigen. Denn seit der Truck in den USA ausgeliefert wird, gibt es immer wieder kleinere und größere Probleme im Zusammenhang mit dem Edelstahl-Fahrzeug. Das reicht von Schwindeleien bei der Präsentation des Autos bis hin zu Flugrost, kaputten Reifenwänden durch fehlerhafte Radkappen, überraschend schlechte Offroad-Tauglichkeit oder einer Übertreibung, was die Schusssicherheit der Karosserie betrifft.
Das alles ist aber kein Beinbruch, manches ist eher mit einem Augenzwinkern zu sehen oder wird sicherlich mittelfristig per Software verbessert. Doch das neueste Problem mit dem Tesla Cybertruck hat das Zeug zum handfesten Image-Problem, welches sich nicht nur mit einem Update beheben lässt.
Cybertruck-Pedal kann klemmen, Tesla reagiert
Laut unterschiedlicher Medienberichte, darunter auch aus dem Fanlager rund um Musk, hat Tesla derzeit die Auslieferung der Cybertrucks in den USA gestoppt. Der Grund: Immer mehr Fahrer melden, dass sich die Abdeckung des Strompedals lösen und verklemmen kann, sodass der Wagen auch dann beschleunigt, wenn man den Fuß längst runtergenommen hat. Nachdem sich entsprechende Berichte vor allem vergangene Woche mehrten, veröffentlichte ein Betroffener kürzlich ein kleines Erklärvideo.
Dort ist zu sehen, dass sich die metallene Abdeckung des Strompedals vollständig gelöst hat. Der Mann zeigt, wie sich das auf den Fahrbetrieb auswirken kann. Je nachdem, in welchem Winkel das Pedal steht, wenn sich die Abdeckung löst, kann es passieren, dass es sich hinter einem Teil der Innenverkleidung verkantet. Dadurch kann der Cybertruck die Beschleunigung auch dann fortsetzen, wenn man den Fuß längst runtergenommen hat, da das Pedal nicht mehr zurückfedert. Betätigt man die Bremse, wird die Beschleunigung zwar gekappt, aber sobald man sie löst, geht es automatisch weiter. Der Betroffene ist mit diesem Bericht nicht alleine.
Das nun virale Video und die unterschiedlichen Berichte der Betroffenen ziehen bereits weite Kreise. Demnach habe Tesla die Auslieferung eigentlich fertiger Trucks zunächst für mehrere Tage ausgesetzt, Termine verschoben und storniert. Auch im „Cybertruck Owners Club“ mehren sich die Käufer, deren Bestellungen sich nun verzögern. Am Telefon, so ein Mann, der seinen Truck am Wochenende in Kansas erhalten sollte, habe ihm Tesla erklärt, dass es beim Truck derzeit einen Rückruf aufgrund von Problemen bei der Beschleunigung gebe, schrieb er. Zeitlich passt der Vorfall exakt auf die virale Verbreitung der Berichte über das fehlerhafte Pedal. Am Wochenende schlossen sich immer mehr Käufer mit entsprechenden Erfahrungen an.
US-Behörde ermittelt
Einige Cybertruck-Fahrer, die ihre Fahrzeuge bereits seit geraumer Zeit nutzen, versuchten daraufhin, die Abdeckung ihrer Pedale händisch zu entfernen. Und siehe da: Entsprechende Bilder im „Cybertruck Owners Club“ zeigen, dass sie manchen sogar auf Anhieb in die Hände fiel. Andere erklärten, dass ihnen das mutwillige Abnehmen der Zierblende nicht gelungen sei.
Geigercars Karl Geiger IV Cybertruck 14.52
Tesla droht nun offenbar eine weitere behördliche Untersuchung. „CNBC“ berichtet, dass ein Sprecher der zivilen US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit (NHTSA) bestätigt habe, dass man das Problem kenne und mit Tesla in Verbindung stehe, um ausführliche Details über den Fall zu erhalten.
Sollte ein systemischer Fehler mit dem Bauteil festgestellt werden, wird Tesla sämtliche Trucks zurückrufen müssen – diesmal dann tatsächlich in die Werkstätten, denn das Pedal-Problem lässt sich nicht per Software lösen.