Pflanzsystem: Welche Erde eignet sich für Hochbeete? Diese vier Schichten sind wichtig

Ein Hochbeet hat viele Vorzüge: Es erschwert Schnecken den Zugang, ist rückenfreundlich und sorgt für eine ertragreiche Ernte – vorausgesetzt, Sie verwenden die richtige Erde. Insgesamt sind vier verschiedene Schichten notwendig für ein optimales Ergebnis. 

Die meisten Obst- und Gemüsepflanzen fühlen sich in einem Hochbeet genauso wohl wie auf dem Boden. Damit die Pflanzen mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt werden, die sie zum Wachsen brauchen, ist die richtige Erde ein wichtiger Indikator. Im Idealfall setzt sich diese aus vier verschiedenen Schichten zusammen: Die organischen Materialien werden von unten nach oben immer feiner und sorgen dafür, dass sich in dem Hochbeet hochwertiger Humus bildet, der Ihre Pflanzen über Jahre versorgt. Warum das so ist und wie sich die unterschiedlichen Schichten zusammensetzen, haben wir im Folgenden für Sie einmal zusammengefasst. 

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Hochbeet mit Erde befüllen: Schicht für Schicht

Ein Hochbeet besteht im Idealfall aus vier verschiedenen Schichten. Diese versorgen Ihre Pflanzen nicht nur mit allen wichtigen Nährstoffen, sondern auch mit Wärme, die durch den Verrottungsprozess entsteht – und dadurch eine frühere Aussaat als auch eine bessere Ernte ermöglichen soll. Aber woraus bestehen die einzelnen Schichten? Das erfahren Sie jetzt (von unten nach oben aufgelistet): 

Die Drainage, sprich die Grundschicht, besteht aus grobem Füllmaterial: abgeschnittene Zweige und Äste, Heckenschnitt und Laub (außer von der Haselnuss), Steine und Holzschnitzel. Es dient in erster Linie dazu, dass über die Hohlräume, welche in dem Hochbeet entstehen, das Wasser besser in den Boden darunter abfließen kann und somit keine Staunässe entsteht. Hinzukommt, dass die organischen Materialien verhindern, dass die feinen Erdschichten darüber bis nach unten rutschen. Verzichtet werden sollte hingegen unbedingt auf Rosenzweige, Efeu, Thuja und Nadelholz.Über die Drainage kommt eine Laubschicht, die ebenfalls dazu dienen soll, dass die beiden oberen Schichten im Hochbeet nicht zu stark absacken. Sie muss nicht nur aus Blättern bestehen, sondern darf auch Äste und Grasschnitt enthalten. Sogar grüne Küchenabfälle können dazu gegeben werden. Haben Sie nicht genug Füllmaterial, können Sie die entsprechende Hochbeet-Erde auch im Baumarkt oder im Internet käuflich erwerben. Frischer Kompost ist die dritte Schicht, die Sie ins Hochbeet geben. Sie versorgt die Pflanzen mit allen lebenswichtigen Nährstoffen und erzeugt nebenbei auch noch Wärme. Die Erde darf aus groben oder feinen Garten- und Bioabfällen, Grasschnitt oder Stroh bestehen, sollte jedoch frei von Pilzen oder Schädlingen sein. Alternativ setzen Sie einfach auf hochwertige Komposterde für Hochbeete – gerne in Kombination mit Pferdedung, wenn Sie Starkzehrer (z.B. Kürbis und Zucchini) einpflanzen wollen. Die vierte und letzte Pflanzschicht im Hochbeet sollte aus einer torffreien Humus- oder Komposterde und hochwertiger Muttererde bestehen. Sie enthält mit Abstand die meisten Nährstoffe, da sich darin die ersten Wurzeln einer Pflanze bilden, die somit optimal versorgt werden können. Dementsprechend ist die oberste Schicht in einem Hochbeet auch nach einer Saison bereits so ausgelaugt, dass diese im nächsten Jahr aufgefrischt werden muss. Mehr dazu erfahren Sie im letzten Abschnitt. 

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Die wichtigsten Tipps zur Füllhöhe und -menge 

Je nachdem, wie groß ein Hochbeet ist, passt unterschiedlich viel Erde hinein. Dementsprechend sollten Sie die vier genannten Schichten der maximalen Füllmenge anpassen. Die folgenden Angaben sollen als Richtwert dienen – angelehnt an ein Hochbeet, das 75 bis 80 Zentimeter hoch ist: 

Die Grundfüllung darf nicht mehr als 40 Prozent des Hochbeetes ausmachen, sprich die unterste Drainage sollte 30 Zentimeter hoch sein.Blätter, Gemüse- und Gartenabfälle sollten nicht mehr als 25 Prozent des Hochbeetes ausmachen, sodass die Laubschicht 20 Zentimeter hoch ist.Die Kompostschicht ist deutlich nährstoffreicher und somit dünner als die darunter liegenden Erdschichten – sie sollte nur zehn Zentimeter hoch sein.Die oberste Schicht darf etwas dicker ausfallen, sollte aber auch nur 15 Zentimeter hoch sein, um alle Pflanzen ausreichend zu versorgen. 

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So befüllen Sie das Hochbeet im nächsten Jahr

Wie bereits zuvor erwähnt, wird der obersten Schicht im Hochbeet durch Starkzehrer ein Großteil der Nährstoffe entzogen. Zudem sackt diese im Laufe der Zeit etwas ab. Dementsprechend sollten Sie die Erde vor der nächsten Gartensaison auffrischen und erneut auffüllen – am besten mit neuer, torffreier Hochbeeterde (ca. 20 cm hoch). Bevor Sie diesen Schritt jedoch unternehmen, kann es sinnvoll sein, einen Teil der Pflanzschicht zu entfernen und den Rest mit frischem Kompost oder Pferdedung anzureichern. 

Und noch ein Hinweis zum Schluss: Wenn Sie das Hochbeet vor Wintereinbruch mit Rasenschnitt oder Laub bedecken, kann sich durch das organische Füllmaterial bereits neue Humuserde bilden.

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