„Forbes“-Liste der Superreichen: Taylor Swift, die Milliardärin: So schlau trieb sie ihre Karriere voran

Taylor Swift hat es offiziell auf die Liste der Superreichen von „Forbes“ geschafft: Dass die Musikerin heute Milliardärin ist, liegt auch an den klugen Entscheidungen, die sie in ihrer Karriere immer wieder traf. Ein Überblick.

Es scheint, als gerate alles, was sie tut, zum Superlativ: Gerade wurde Taylor Swift von „Forbes“ offiziell in die Liste der reichsten Menschen der Welt aufgenommen. Wie für die Sängerin üblich, gelang ihr das mit einem weiteren Rekord: Sie ist die erste Musikerin in diesem illustren Kreis, die ihr Vermögen ausschließlich aufgrund von Songwriting und Auftritten erwirtschaftet hat. Geschätzte 1,1, Milliarden Dollar soll die 34-Jährige schwer sein. Den Erfolg verdankt Swift einigen schlauen Entscheidungen, die sie im Laufe ihrer Karriere getroffen hat. Diese fünf Momente waren besonders wegweisend.

Taylor Swifts Luxusleben 20:56

Gewagter Sprung: Von Country zu Pop

Mit 15 fing sie an Songs zu schreiben, kurze Zeit später gab’s den Plattenvertrag und einen Umzug nach Nashville: Lange galt Taylor Swift bloß als Königin der Country-Music-Szene. Doch anstatt es sich dort bequem zu machen, wagte sie den Sprung in die Popbranche. Im konservativen Nashville fand man das erst gar nicht lustig, aber der Erfolg gab ihr Recht: Spätestens mit dem Album „1989“ aus dem Jahr 2014 war die Wandlung vollzogen. Das tanzbare Album mit Hits wie „Shake it off“ traf einen Nerv und platzierte sich genau richtig zwischen der damals vor allem in den USA extrem angesagten EDM-Szene und klassischen Pop-Fans.

Perfektes Marketing: Sie kennt ihre Fans

Als Swift Mitte der 2000er auf Facebook und MySpace mit ihren Country-Fans in den Austausch ging, galt das noch als Novum. Sie hat früh erkannt, dass es als Künstlerin auch darum geht, zu einer Marke zu werden und um sich herum eine stabile Fan-Gemeinde aufzubauen. 2014 schrieb sie in einem Gastkommentar für das „Wall Street Journal“: „In Zukunft werden Künstler Plattenverträge bekommen, weil sie Fans haben − und nicht umgekehrt.“ Entsprechend diesem Credo agiert die Sängerin bis heute. 

Forbes Celebrity Billionaires 13.25

Früher postete sie Cat-Content auf Instagram oder kommentierte Fan-Posts auf X, damals Twitter. Heute hält sie ihre Fans mit kleinen Rätseln und versteckten Botschaften auf ihren Social-Media-Accounts auf Trab. Das Album „1989“ bewarb sie mit Pizza-Partys in ihren privaten Villen für ausgewählte Fans, zum Album „Folklore“ verschickte sie die passende Strickjacke vom Cover. Das alles zeigt Wirkung: Ihre Fans nennen sich „Swifties“, pilgern regelrecht zu ihren Konzerten und können sich sicher sein, Teil einer großen Community zu sein. Taylor Swift weiß aber auch, wann es genug ist: Als es 2016 und 2017 nach einem öffentlichen Streit mit Kim Kardashian und anderen nur noch Shitstorms hagelte, zog sie sich für eine Weile aus den sozialen Netzwerken zurück. 

Travis Kelce

Taylor Swift lieferte den Soundtrack zur Pandemie

Unstrittig ist, dass Taylor Swift eine begnadete Songwriterin ist. Oft wurde gescherzt, dass die Amerikanerin aus jeder noch so kleinen Gefühlsregung eine epische Geschichte stricken kann − ihre Inspirationsquelle scheint nie zu versiegen. Besonders deutlich wurde das mit den Alben „Folklore“ und „Evermore“, die sie mit nur wenigen Monaten Abstand nacheinander im Jahr 2020 veröffentlichte und damit den Soundtrack zur Pandemie lieferte. Wieder traf Swift genau den Nerv der Zeit, konzentrierte sich auf Folk- und Indie-Musik, die die Emotionen und surreale Lebensituation von Millionen Menschen in sozialer Isolation auf den Punkt brachte. Ebenfalls typisch für sie: Den Genrewechsel wagte sie klugerweise nicht alleine, sondern holte sich Profis wie etwa Bon Iver mit ins Boot. 

Schlicht genial: Taylor’s Version

Es war vielleicht der größenwahnsinnigste aber auch erfolgreichste Schritt in ihrer Karriere: Seit 2021 veröffentlicht Taylor Swift ihre alten Alben neu aufgenommen erneut − immer mit dem Zusatz „Taylor’s Version“. Der Hintergrund ist ein Streit mit ihrer alten Plattenfirma, die ihr partout nicht die Rechte an ihren Songs verkaufen wollte. Die alten Versionen sind inzwischen quasi wertlos, Swifts Aufwand zahlt sich aus. Sie bekam so nicht nur ihr Eigentum zurück, sondern sorgt auch für einen wiederholten Geldregen durch die alten Lieder. Denn ihre Fans lieben die Alben, in die Swift oft Extras packt und die regelmäßig erneut in den Charts landen. Der Fall ist ein Beispiel dafür, wie groß der Einfluss von Swift auf die Musikindustrie ist: Mittlerweile sorgen Zusätze in Plattenverträgen dafür, dass dieses juristische Schlupfloch nicht erneut genutzt werden kann. Swift hat der Branche gezeigt, wer die Macht hat. 

Die „Eras“-Tour

Seit 2023 sorgt Taylor Swift mit ihrer „The Eras“-Welttournee für Rekorde. Und auch hier spielt das Timing eine Rolle: Das Spektakel wird befeuert vom Hype um ihre alten Alben und dem kollektiven Drang nach Live-Erlebnissen nach den Jahren der Pandemie. Swift singt Songs aus allen zehn Studioalben, lieferte nebenbei noch einen Konzertfilm ab, der die Kinokassen klingeln ließ. Die Tour gilt weltweit als die kommerziell erfolgreichste Konzertreise, die jemals ein Künstler oder eine Künstlerin absolviert hat und soll bereits über eine Milliarde Dollar eingespielt haben. Inzwischen ist sie ein eigenes popkulturelles Phänomen. Dass in Australien etwa kurzzeitig Perlenanhänger ausverkauft waren, liegt am „The Eras“-Trend: Fans knüpfen im Vorfeld Freundschaftsbändchen mit Botschaften oder Song-Zeilen und tauschen diese beim Konzert. Die Idee stammt − natürlich − von Taylor Swift. Sie sang im Song „Midnights“: „Also macht die Freundschaftsbändchen, nehmt euch den Moment und genießt ihn!“. Und die Fans folgten.

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