Jason Momoa lebt in zwei Welten: Einerseits ist er riesiger Fan von alten Fahrzeugen, andererseits liegt ihm die Umwelt am Herzen. Die Konsequenz: Er ließ sich kürzlich einen sehr alten Rolls-Royce zum Elektroauto umbauen.
Wenn man „Game of Thrones“-Star Jason Momoa auf oder in einem Fahrzeug sieht, handelt es sich meistens um einen alten Klassiker, der zu einer Zeit gebaut worden ist, in der das Umweltbewusstsein der Menschen gelinde gesagt ausbaufähig war. „Ich habe ein Laster – Benzin und Öl“, erklärt er in einem Trailer zur sechsten Folge seiner neuen HBO-Serie „On the Roam„.
Doch mit einem Projekt will er jetzt seine Ökobilanz aufpolieren – und ließ sich einen alten Rolls-Royce Phantom II umrüsten. Der Reihensechszylinder-Motor mit 7,7 Litern musste einem Elektromotor samt Batterie weichen. „Der war ohnehin schon so ruhig“, tröstet sich Momoa über den Abschied vom Verbrenner hinweg.
Den Umbau übernahm die britische Firma Electrogenic. Dort heißt es: „Der Rolls Royce Phantom II war die Krönung der 40/50-PS-Baureihe. Er verfügte über einen tiefergelegten Rahmen zur Verbesserung des Fahrverhaltens, Servounterstützung beim Bremsen über 20 km/h und ein Zentralschmiersystem. Der 7,7-Liter-OHV-Stößelmotor verlieh diesem Wagen eine relativ spritzige Leistung, und die Synchronisierung im dritten und vierten Gang erleichterte das Fahren bei hoher Geschwindigkeit.“
Rolls-Royce von Jason Momoa jetzt mit 200 PS
Jason Momoa hat das Auto offenbar schon mit der Absicht gekauft, es umzurüsten. Statt einem Tank setzt das Fahrzeug fortan auf eine 93-Kilowattstunden-Batterie. Diese sei, so Electrogenic, speziell an die Karosserie des Wagens angepasst und benötigte keine Änderungen an der originalen Struktur des Autos. Als Antrieb wählte das Team einen Motor mit etwa 200 PS (150 Kilowatt) und vervierfachte damit die ursprüngliche Leistung. Die Reichweite soll bei etwa 240 Kilometern liegen.
Gebrauchtwagen Elektroauto Studie 17.58
Geladen wird das Auto über einen CCS-Schnellladeanschluss, zusätzlich gab’s ein paar digitale Anzeigen und ein neuzeitliches Soundsystem.
Bei der Elektronik hat Electrogenic aber nicht einfach den freigewordenen Motorraum mit Kabeln vollgestopft. „Das Ergebnis ist eine Verschmelzung von computergestützter Hightech-Bildgebung und lasergeschnittener Präzision mit handgefertigten Paneelen, 1060 handgepressten Nieten und handpolierter Hochglanzoberfläche“, heißt es.
Rolls-Royce hätte die Autos damals wohl auch so bauen wollen
Die darausfolgende Annahme, Firmengründer Henry Royce hätte den Wagen 1929 selbst so gebaut, wäre die Technik damals verfügbar gewesen, ist gar nicht so falsch. Im Interview mit dem stern erklärte Rolls-Royce kürzlich, dass Gründer Charles Rolls – nicht Henry Royce – damals tatsächlich mit elektrischen Antrieben liebäugelte. Nicht zuletzt gäbe es deshalb jetzt auch den Rolls-Royce Spectre.
Was den Phantom II von 1929 betrifft, stellten sich die Schrauber aber durchaus einigen Herausforderungen. Nicht nur sei der Erhalt und die Umrüstung des Schmiersystems für den alten Wagen eine Herausforderung gewesen, sondern auch „das ursprüngliche kabelgesteuerte Bremssystem so umzugestalten, dass es nahtlos mit der aktualisierten EV-Architektur zusammenarbeitet“, erklären die Profis.
Wenig überraschend kommt Electrogenic zu dem Schluss, dass der Phantom II nun wie eine bessere Version seiner selbst fahre. Zumindest, was das neue Bremssystem und die Leistung angeht, wird wohl niemand widersprechen.