Bedeutung des Feiertages: Gründonnerstag der Vorabend der Kreuzigung, das letzte Abendmahl

Gründonnerstag ist der fünfte Tag der Karwoche. Christen gedenken des letzten Abendmahls am Vorabend der Kreuzigung Jesu. Er ist damit einer der höchsten Feiertage der christlichen Kirche.

Ostern steht vor der Tür, und zwischen Ostereiersuche und Schlemmerei geht die ursprüngliche christliche Bedeutung der Feiertage immer mehr verloren. In diesem Jahr steht der Gründonnerstag im Fokus, weil er aus Pandemie-Schutzgründen einmalig zum Ruhetag erklärt werden soll.

Anders als Karfreitag und Ostermontag ist der fünfte Tag der Karwoche (die am Palmsonntag beginnt) nämlich kein gesetzlicher Feiertag, sondern nur ein sogenannter Stiller Tag, an dem es gewisse Einschränkungen geben kann. Der Gründonnerstag gedenkt des letzten Abendmahls Jesu am Vorabend der Kreuzigung.

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Beim letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern teilte er mit ihnen Brot und Wein und initiierte mit dem Ausspruch „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ einen der Grundpfeiler der christlichen Liturgie: das Abendmahl oder auch die Eucharistie. Der Feiertag gehört zum sogenannten Triduum Sacrum, also den drei österlichen Feiertagen Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag.

Gründonnerstag gehört zu den Stillen Tagen

Als Stiller Tag gilt für den Gründonnerstag in einigen Bundesländern ein Tanzverbot, da an diesem Feiertag Ausgelassenheit und Vergnügen als unangemessen angesehen werden. Es ist ein Tag der Anteilnahme und des Mitvollzugs der Passion Christi. Traditionell verhängen Gotteshäuser am Gründonnerstag Decken und Schmuck. Es ist einerseits ein Ausdruck von Trauer, andererseits eine Erinnerung an die Überlieferung, dass Jesus die Kleider vom Leib gerissen wurden. Da Jesu seinen Jüngern die Füße gewaschen haben soll, vollziehen einige Gemeinden ein ähnliches Ritual. 

Zur Liturgie gehört an diesem Tag auch die Überführung des Allerheiligsten. Damit sind die Hostien gemeint, die für den Karfreitagsgottesdienst gewandelt wurden. Durch das Beten des „Tantum Ergo“, während der Überführung, kann der Gläubige nach der katholischen Lehre einen vollkommenen Ablass seiner Sünden erhalten. Traditionell ist der Gründonnerstag ein Tag der Sündenvergebung.

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