Drohende Auslieferung an die USA: Assanges verzweifelter Kampf um seine Freiheit

Seit Jahren wehrt sich Wikileaks-Gründer Julian Assange juristisch gegen eine Auslieferung in die USA, wo ihm eine lebenslange Haftstrafe droht. Wir zeigen die Stationen seines Kampfes, der noch längst nicht zu Ende ist.

Julian Assange war einst angetreten, die Welt mit geheimen Informationen zu versorgen und die Mächtigen – seien es Staaten, Politiker, Banken, Reiche – gewaltig zu ärgern. Auf seiner Plattform Wikileaks veröffentlichte der Hacker und Aktivist seit 2007 geheime Dokumente jedweder Art, die ihm von sogenannten Whistleblowern zugespielt wurden. Im Jahr 2010 gelingt Wikileaks der spektakulärste Coup: Die Plattform macht rund 470.000 geheime US-Akten öffentlich. Die Dokumente haben alle mit den diplomatischen Aktivitäten der USA und mit den Kriegen in Afghanistan und im Irak zu tun. Später kommen weitere 250.000 hinzu. Die Dokumente enthalten brisante Informationen über die US-Einsätze in diesen Ländern, unter anderem über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen. Am bekanntesten ist das Video einer Bordkamera eines US-Militärhubschraubers. Es zeigt, wie US-Soldaten Zivilisten und Journalisten in Bagdad erschießen.

Aber es gab auch fragwürdige Veröffentlichungen. Als Wikileaks im US-Wahlkampfjahr 2016 tausende E-Mails der demokratischen Partei publizierte, hagelte es Kritik. Die Veröffentlichungen schadeten Hillary Clinton und nutzten Donald Trump. Der russische Geheimdienst hatte die Mails an Wikileaks wahrscheinlich durchgesteckt.

Seit 2012 entzog sich Assange der drohenden Verhaftung in Großbritannien, indem er sich in die Botschaft Ecuadors in London flüchtete, wo er bis 2019 isoliert lebte. Als Ecuador ihm den weiteren Aufenthalt verweigerte, wurde Assange verhaftet und sitzt seitdem in der britischen Hauptstadt im Gefängnis. Seitdem kämpfen Assange und seine Unterstützer gegen eine drohende Auslieferung an die USA, wo ihm lebenslange Haft droht. Eine endgültige Entscheidung des zuständigen Gerichts steht weiterhin aus.

 

 

 

 

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