Enttäuschte Liebe scheint einen verschuldeten Ehemann in den Tod getrieben zu haben. Oder war es ein Verbrechen? Ein Fall für das Ermittler-Trio Schaller, Neuhauser und Flierl.
Ein Toter am Fuße des Münchner Friedensengels. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei der Mann von der Brüstung mehrere Meter in den Tod gesprungen. Seine Ehefrau erzählt den Kommissaren Neuhauser, Flierl und Schaller, ihr Mann habe ausziehen wollen – wegen einer neuen Liebe.
Den Ermittlern erscheint nicht nur das seltsam: Wer bringt sich um, wenn er gerade frisch verliebt ist? Das Trio stößt auf weitere Ungereimtheiten, zu sehen in der neuen Folge der Reihe „München Mord“ mit dem Untertitel „A saisonale G`schicht“ am Samstag um 20.15 Uhr im Zweiten.
Seit zehn Jahren bilden die Schauspieler Alexander Held, Bernadette Heerwagen und Marcus Mittermeier das schräge Ermittlerteam, das kollegial zusammenhält und sich gegen den arroganten und intriganten Chef Helmut Zangel (Christoph Süß) behauptet. Der will auch in diesem Fall die Akten schnell geschlossen sehen. Die Kommissare lassen sich davon nicht beirren.
Sie spüren die Geliebte des Toten auf. Klaus Niehoff (Florian Jahr) hatte sich in die anscheinend wohlhabende Unternehmerin Katrin Markgraf (Nina Kunzendorf) verschaut. „Der ist überhaupt nicht ihre Liga“, meint Neuhauser zur Beziehung zwischen Niehoff und Markgraf. Vielleicht hatte sie ihm eine Abfuhr erteilt, was er nicht verkraftete. Die Unternehmerin reagiert jedenfalls unterkühlt, als Neuhauser und Flierl ihr die Todesnachricht überbringen.
Kommissar Schaller versucht, den letzten Abend Niehoffs zu rekonstruieren – Knoblauch-Schnaps inklusive. An einem Kiosk erfährt er, dass eine Motorradfahrerin Niehoff beobachtete. Was hat die Unbekannte mit dem Fall zu tun? Wie sich herausstellt, ist sie Privatdetektivin und nicht sehr auskunftsfreudig. Bei seinen investigativen Recherchen nähert sich Schaller auch Katrin Markgraf an. Er gibt sich als wohlhabender Witwer und Finanzfachmann aus, was die Unternehmerin sofort interessant findet. Schaller ist kurz davor, eine Grenze zu überschreiten.
Auch der 18. Fall der Reihe – unter Regie von Maris Pfeiffer und nach einem Drehbuch von Peter Kocyla – ist eine unterhaltsame Krimikomödie, die von den eigenwilligen Charakteren der Kommissare lebt: Schaller, der sein Team zusammenhält und sich nebenbei tief in die Opfer hineinversetzt; Neuhauser, der pragmatisch an die Fälle herangeht; und das mitfühlende, hoffnungslos romantische „Fräulein Flierl“, das längst nicht so unbedarft ist, wie es wirkt.