Lange Haftstrafen für Mitglieder von kriminellem Neonazinetzwerk in Thüringen

Das Landgericht im thüringischen Gera hat zwei Mitglieder eines kriminelles Neonazinetzwerks wegen Drogenhandels zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Richter verhängten gegen die beiden Angeklagten am Freitag Freiheitsstrafen von neun beziehungsweise zwölf Jahren, wie ein Gerichtssprecher sagte. Sie wurden wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen schuldig gesprochen, einer der Angeklagten zudem wegen Handeltreibens mit Waffen und Munition.

Der Prozess hatte bereits im vergangenen Juni begonnen. Der Anklage zufolge sollen die beiden Anhänger der sogenannten Neonazibruderschaft Turonen zwischen März und Juli 2022 im Raum Saalfeld und Rudolstadt überwiegend mit Hilfe verschlüsselter Kryptodienste unter anderem mit Kokain, Marihuana und Haschisch gehandelt haben. Der jüngere der zur Tatzeit 32 und 36 Jahre alten Männer soll zudem in zwei Fällen unerlaubt mit Schusswaffen gehandelt haben.

Erst im September verurteilte das Landgericht Erfurt acht rechtsextreme Drogenhändler zu Haftstrafen von bis zu elf Jahren. Auch hinter diesen Straftaten soll eine im Jahr 2015 gegründete rechtsextremistische Vereinigung gestanden haben.

Im Februar 2021 gingen Ermittler mit einer Razzia gegen das mutmaßliche kriminelle Netzwerk und Mitglieder der sogenannten Neonazibruderschaften Turonen und Garde 20 vor und durchsuchten zahlreiche Wohnungen und Geschäftsräume. Dabei wurden unter anderem Waffen, Bargeld, Drogen und rechte Devotionalien gefunden.

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